Willkommen im BURN |
Wir heißen dich herzlich willkommen im You burn with us oder kurz Burn. Es freut uns, dass du hergefunden hast. Eigentlich ist das Burn schon fast ein Jahr alt, aber es wurde umgebaut und nun ein Neustart gewagt. Es handelt sich hier um ein Hunger Games RPG das nach Catching Fire gespielt wird. Wir wollen keine Spiele spielen, da dies nach Erfahrungen kompliziert wird und haben uns auch deswegen eher auf den dritten Teil der Panem Saga konzentriert. Es würde uns freuen, wenn auch du zu uns stoßen würdest! Bist du mindestens 16 Jahre und kennst dich ein wenig in der Panem-Welt aus? Dann schnapp dir einen unserer freien Charaktere! Oder du übernimmst ein Gesuch von einem User, wo du nur wenig wissen über die Welt von Panem haben musst.
Wir hoffen dich bald bei uns begrüßen zu dürfen.
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| So you are our new Head Peacekeeper? | |
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Gast »Gast« |
| Thema: So you are our new Head Peacekeeper? So Jul 13 2014, 18:23 | |
| Ich wusste, dass es wohl für viele im Kapitol eine Überraschung gewesen war, dass ich mich freiwillig meldete um in dem 12. Distrikt für Ruhe zu sorgen. Das Einzige, was ich mir bei Snow erbeten hatte, war dass ich nicht die weiße Uniform tragen musste, sondern ein weißes Hemd, eine schwarze Hose und einen schwarzen Mantel. Da der Präsident wusste, dass ich schon mal als oberster Friedenswächter in dem Distrikt gearbeitet habe und ich dort die Ordnung mit harter Hand gehalten hatte, war es nur natürlich dass er mir den Vorschlag machte. Da ich des Kapitols leid geworden war, erklärte ich mich bereit. Also stand ich nun auf dem großen Platz des Distrikt 12 und befahl, dass der jetzige Friedenswächter abgeführt werden sollte. Dann schickte ich die Leute durch den Saum und befahl ihnen, dass der Schwarzmarkt geschlossen werden sollte. Ich wusste zwar, dass dies für viele Menschen die einzige Einnahmequelle war aber ich wusste auch, dass ich es nicht dulden konnte. Es gab nun mal die Lebensmittelrationierung und daran mussten sich die Menschen halten. Als ich meinen Blick schweifen ließ, sah ich Katniss Everdeens Mutter. Ich habe sie schon vor ein paar Wochen getroffen als ich sie besucht hatte um ihr klar zu machen, dass ihre Tochter hart an der Grenze spielte. Es musste wohl ein Schock für sie sein mich jetzt hier zu sehen. |
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Gast »Gast« |
| Thema: Re: So you are our new Head Peacekeeper? So Jul 13 2014, 19:07 | |
| Die Tour der Sieger war vorrüber und ihre Tochter wieder nach Distrikt 12 zurückgekehrt. Trotzdem quälten Sorgen Maeve, denn sie wurde das Gefühl nicht los, dass etwas auf der Tour passiert war. Natürlich sprach ihre Tochter nicht mit ihr darüber; die Zeiten, in denen Katniss damit zu ihr gekommen war, waren schon lange vorbei. Trotzdem konnte sie beinahe spüren, wie unter der trügerisch friedlichen Oberfläche etwas in Panem brodelte. Sie befand sich gerade auf dem Weg zum Markt, als ihr ein kleiner Trupp Friedenswächter entgegenkam. Maeve blieb stehen und drückte sich an eine Häuserwand und wartete mit gesenktem Kopf, bis sie vorbeigezogen waren, denn sie wollte deren Aufmerksamkeit gerne entgehen. Zwar konnte sie sich inzwischen alle Kleider kaufen, die sie wollte, doch sie trug trotzdem nur ein einfaches grünes Kleid und hatte die Haare zu einem blonden Zopf zusammengebunden, so dass sie kaum weiter aufiel. Sie musste nur rasch den Platz vor dem Justizgebäude überqueren, um bei dem Stand auf der anderen Seite Gemüse zu kaufen, doch hier empfing sie etwas unerwartetes. Ein Dutzend Friedenswächter – mehr als sie in Distrikt 12 gesehen hatte, waren dabei Autos abzuladen und Befehle schallten durch die Gegend. Sie hatte also doch Recht gehabt, als sie vermutete, dass etwas vor sich ging. Gerade jetzt nach der Tour der Sieger war sie nicht gewillt, zu glauben, dass diese Veränderung etwas Gutes für Distrikt 12 bedeuten konnte. Unwillkürlich war sie stehen geblieben und drückte ihren Korb an sich. Ihr erster Impuls war, sich umzudrehen und weg zu laufen, doch da fand ihr Blick ein bekanntes Gesicht. Fast hätte sie den Mann nicht wiedererkannt, denn er trug eine strahlend weiße Uniform und das Abzeichen des neuen obersten Friedenswächter. Doch das verwitterte Gesicht war unverkennbar. Das war der Mann aus dem Kapitol, der sie vor ein paar Wochen besucht hatte, um mit ihr über Katniss Verhalten zu reden. Sie hatte sich seine Worte zu Herzen genommen, doch jetzt konnte sie nicht anders als auf ihn zu zu gehen, denn sie war sich sicher, dass der Grund seines Hierseins auch etwas mit ihrer ältesten Tochter zu tun hatte. Sie war kleiner als er und ihre Stimme leise, als sie vor ihm stehen blieb. “Sir, was .. hat das alles hier zu bedeuten?” |
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Gast »Gast« |
| Thema: Re: So you are our new Head Peacekeeper? So Jul 13 2014, 20:03 | |
| Ob sie überrascht war mich hier zu sehen? Immerhin kam ich für sie aus dem Kapitol und ich wusste nicht, ob sie wusste, dass ich schon einmal hier gearbeitet hatte. Maeve war so alt wie meine Tochter aber hatte außer der Haarfarbe nichts mit ihr gemein. Ich gab Befehle und die Friedenswächter liefen durch das Distrikt um die fliehenden Menschen zu finden. Sie sollte sehen, wie der Saum in Flammen aufgehen sollte. Sie sollten sehen, dass es dem Kapitol ernst war und sie nicht mehr alles tun konnten, was sie wollten. Es würde wohl so werden, wie für etwa 50 Jahren als ich schon einmal oberster Friedenswächter gewesen war. Maeve kam auf mich zu und wollte wissen, was das alles zu bedeuten hatte. Ein Mann wollte gerade auf sie zugehen um ihr klar zu machen, dass sie lieber verschwinden sollte. Doch ich hob die Hand. „Es ist alles in Ordnung, Harvey. Machen Sie lieber was Nützliches und nehmen Sie sich ein paar Männer. Ich möchte, dass Sie zu dem Zaun gehen und nachsehen, wie der ausschaut. Ob er unter Strom ist, ob es Löcher gibt. Alles. Verstanden?“, fragte ich nochmal nach und der Mann nickte. Dann rief er einen Befehl und lief mit etwa 20 Männern los. Ich wandte mich wieder an die Frau. Sie war kleiner als ich und so musste ich nach unten sehen. „Der Präsident ist äußerst besorgt über die Umstände in diesem Distrikt.“, erklärte ich und beobachtete die Friedenswächter. „Wir hatten ja schon vor ein paar Wochen ein Gespräch über Manieren und Verhalten. Ich bin hier um die Besorgtheit des Präsidenten zu zerstreuen. Ich bin ab heute der neueste oberste Friedenswächter in Ihrem Distrikt.“ Allmählich kamen immer mehr Menschen und ich ging an Maeve vorbei, damit mich auch die anderen sahen. Ich ließ meinen Blick schweifen und sah wütenden aber auch verängstigte Gesichter. Eine Weile schwieg ich und sagte dann leise aber dennoch so vernehmlich in dieser Stille: „Ab heute wird sich vieles in diesem Distrikt ändern. Seit etwa 40 Jahren haben sich hier Verhaltensweisen eingeschlichen, die verboten sind. Das wissen Sie alle aber dennoch haben Sie auf die Gutgläubigkeit der anderen Friedenswächter gebaut.“ Ich wusste, dass Maeve immer noch hier war und konnte ihren Blick auf meinem Rücken spüren. „Dies ist ab heute vorbei.“ Plötzlich ging der Saum in Flammen auf und wieder herrschte Totenstille. Ich drehte mich um und sagte einem Friedenswächter: „Verhängen Sie eine Ausgangssperre. Jeder, der sich noch nach Einbruch der Dunkelheit auf den Straßen herumtreibt, wird zu mir gebracht. Keine eigenmächtigen Bestrafungen von Seiten der Männer, verstanden?“ Der Mann nickte und ich ging zu Maeve. |
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Gast »Gast« |
| Thema: Re: So you are our new Head Peacekeeper? So Jul 27 2014, 18:50 | |
| Als sie vor ein paar Wochen mit ihm gesprochen hatte, da hatte er auf sie den Eindruck eines Mannes gemacht, der an einer gemeinsamen Lösung interessiert war und daran arbeiten wollte. Konnte ihr Eindruck sie so sehr getäuscht haben? Einige der Uniformierten rannten an ihr vorbei und die Menschen ergriffen schreiend die Flucht. Das hier sah alles andere als friedlich aus, sondern eher wie geplanter Terror. Maeve versteifte sich als einer der Männer nach ihrem Arm griff, scheinbar in der Absicht, sie dem obersten Friedenswächter vom Hals zu schaffen. Gegen seine Kraft hatte sie keine Chance, doch Mr. Trinket pfiff den Mann zurück, bevor er sie schlagen konnte. Die Angst ließ ihr Herz schneller schlagen. Als er zum ersten Mal vor ihrer Tür gestanden hatte, hatte sie auch Angst gehabt, doch es war eher eine unterschwellig bedrohliche Atmosphäre gewesen statt der offenen Demonstration von Macht, wie sie jetzt geschah. Es gefiel ihr nicht, dass er Männer losschickte um nach dem Zaun zu sehen. Katniss und Gale waren möglicherweise zu einem Jagdausflug in die Wälder aufgebrochen und sie würden den Friedenswächtern direkt in die Arme laufen, wenn sie zurück kamen. Sie glaubte nämlich nicht, dass Mr. Trinket darüber einfach hinwegsehen würde, wie Cray es tat. Wo sie gerade an ihn dachte. „Was ist mit Cray passiert?“ erkundigte sie sich vorsichtig. Es verband sie keine besondere Liebe zu dem alten Oberhaupt der Friedenswächter, denn er nutzte die Frauen des Distriktes gerne aus, aber wenigstens war er kein Freund öffentlicher Bestrafungen.
Sie presste die Lippen zusammen und sah ihn an. „Ich dachte, wir wären zu einer Übereinkunft gekommen.“ sagte sie leise. „Dass es das beste sei, so vorzugehen , dass alle Beteiligten davon einen Nutzen haben.“ Sie sah sich demonstrativ um, denn einen Nutzen konnte sie nur für das Kapitol erkennen. Maeve wusste nicht, woher sie diesen Mut nahm, aber sie wollte auch nicht tatenlos herumstehen, während zwei der Männer hinter Mr. Trinket einen Pfahl aufstellten, an dessen Nutzen sie sich noch allzu gut erinnerte, auch wenn er unter Cray fast keine Verwendung gefunden hatte. Mr. Trinket nutzte die Chance, sich an die Bevölkerung von Distrikt 12 zu wenden. Kopfschüttelnd blieb sie hinter ihm stehen. „Bitte ...“ sagte sie behutsam, als er geendet hatte. „Sicher ist unser Umgang mit den Gesetzen über die Jahre etwas lax geworden und das ist falsch. Ich bitte Sie nur darum, Distrikt 12 etwas Zeit zu geben. Ich verstehe ja, dass Sie hart durchgreifen müssen, aber Sie wollen doch genausowenig wie wir, dass neue Ungerechtigkeit entsteht.“ Ihre Stimme war etwas lauter und beschwörender geworden, doch als sie die Blicke um sich herum bemerkte, schlug sie rasch die Augen nieder. Es war soweit wie sie zu gehen wagte, ihn an seine eigenen Worte zu erinnern, doch sie konnte nicht mehr sehen, ob es eine Wirkung hatte. In der Ferne konnte sie sehen wie die Flammen am Hob leckten und schlug entsetzt die Hände vor den Mund. Wieviele würden dort noch sein? Sie hatte einige Bekannte, die dort ihren Handel trieben. Sie zögerte einen Augenblick, weil sie wirklich befürchtete, den Bogen über zu strapazieren und sie war keine Heldin, aber … „Bestrafen Sie die Leute, die Schwarzhandel ohne die Erlaubnis des Kapitols treiben, wenn Sie möchten. Aber lassen Sie sie nicht verbrennen.“ bat sie ihn inbrünsting. Ein paar Stunden in einer Schandgeige würden niemanden umbringen. Bei lebendigem Leib geröstet zu werden allerdings schon und sie wusste von einigen Bränden in den Minen, wie qualvoll dieses Ende war. |
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Gast »Gast« |
| Thema: Re: So you are our new Head Peacekeeper? So Jul 27 2014, 19:34 | |
| Vor ein paar Wochen war meine Lage anders gewesen. Damals war es kurz vor Effies Geburtstag gewesen und mich hatten die ganzen Nächte Albträume gequält. Jede Nacht hatte ich von Effies Geburt geträumt und davon, wie ich meine Ehefrau verloren hatte. Ich war damals weich gewesen und Snow hatte mich daran erinnert, dass es nicht klug war, wenn ich zu weich war. Mir war klar, dass ich auf Maeve einen anderen, einen zivilisierteren Eindruck hinterlassen hatte aber dies hier war nötig. Ich durfte mir keine Schwäche erlauben oder durfte den Anschein erwecken, ich würde nicht hinter dem Kapitol stehen. Ich wusste, dass sich Felia von diesem Verhalten angewidert abwenden würde aber meine Frau hatte nie gewusst, wie es war, wenn man in einem Distrikt war in dem die Leute einen hassen, weil man etwas verkörperte, was sie verabscheuten. Wahre Macht braucht keine Brutalität, Prosper! So etwas ist einfach nur mitleiderregend und unter deiner Würde! So würde Felia mein Treiben wohl beurteilen und vielleicht hatte sie Recht. Doch jetzt war es ohnehin zu spät, jetzt durfte ich mir einfach keine Blöße geben. Ich sah zu Maeve und konnte ihre Angst deutlich sehen aber auch etwas anderes... Vielleicht bildete ich mir das auch nur ein, weil ich wusste, dass mich Felia in diesem Moment verabscheuen würde, wenn sie mich sehen könnte. Aber es musste sein... Ich durfte in Snow nicht den Anschein erwecken, dass ich nicht auf seiner Seite war. Außerdem... wenn er mich abzog, dann könnte jemand kommen, der noch brutaler war, weil es ihm Spaß machte die Menschen zu quälen. Mir machte es keinen Spaß... Das hatte es nie. Ich war auch kein Freund von öffentlichen Bestrafungen und ich betete, dass ich kein Exempel statuieren musste. Maeve wollte wissen, wo Cray war und ich erklärte kalt: „Er ist auf dem Weg zum Kapitol. Der Präsident möchte, dass er Rechenschaft vor ihm ablegt. Wenn alles gut geht, dann wird er in einen anderen Distrikt kommen oder wieder hier her, wo er dann unter meinen Befehl arbeiten wird.“ Zumindest hoffte ich das. Ich wollte nicht für den Tod meines Vorgängers verantwortlich sein. Snow hatte mich ohnehin nur gewählt, weil er gewusst hatte, dass ich damals den Distrikt unter Kontrolle gehabt hatte.
Ich hörte ihre Worte und mein Gesicht wurde etwas weicher. „Ich habe es versucht, Maeve...“, erklärte ich leise und betrachtete ihr Gesicht. „Ich habe versucht mit dem Präsidenten zu reden aber er...“ Ich brach ab. Ich konnte ihr nicht sagen, dass er mich wieder mit meiner Anhänglichkeit und meiner blinden Verehrung zu Felia gequält hatte. Stattdessen wandte ich mich an die anderen Menschen im Distrikt und erklärte ihnen, dass es nun neue Regeln gab. Sie mussten sich daran halten. Wenn ich dem Präsidenten zeigen konnte, dass ich Ruhe und Ordnung in diesen Distrikt bringen konnte, dann konnte ich auch Dinge ändern. Mehr Essen, weniger Tesserasteine und eine bessere Bildung für die Kinder. Ich hoffte, dass dieser Pfahl keine Verwendung finden würde. Ich hoffte, dass sie mich nicht prüften. Nach meiner Rede wandte ich mich an einen der Männer und sagte ihm, dass er dafür sorgen sollte, dass bei Anbruch der Dunkelheit niemand mehr auf den Straßen sein sollte. Doch warnte ich ihn auch, dass ich eigenmächtige Bestrafungen nicht dulden würde. Aber bevor der Mann antworten konnte, hörte ich Maeves Stimme und ich sah sie an. Ich merkte, dass die Friedenswächter von mir nun erwarteten, dass ich die Frau bestrafte. Die Bewohner hingegen sahen ängstlich zu ihr und zu mir. „Zeit? 40 Jahre sind eine Menge Zeit, Mrs. Everdeen. Ich versuche lediglich die Ordnung wieder herzustellen. Wenn sich alle an die Regeln halten, dann wird nichts passieren.“, erklärte ich und fügte in Gedanken hinzu: Und ich kann dafür sorgen, dass es den Menschen besser geht... Ich hoffte, dass sie das irgendwie verstand und mich jetzt nicht als eine Art Despot sah. Wieder hörte ich Maeves Stimme und ich sah zu einem der Männer, der gerade vom Hob kam. „Sagen Sie mir, hat die Frau Recht? Sind dort noch Menschen?“, fragte ich ihn mit einer Stimme, die ihm klar machen sollte, dass Ja die falsche Antwort war. „Ich... weiß nicht.“, erklärte der Mann unsicher. Meine kalten Augen weiteten sich und ich zischte: „Idiot! Ich bin hier um zu bestrafen und nicht um zu töten! Sehen Sie nach und beten Sie um Ihretwillen, dass keiner umgekommen ist!“ Der Mann nickte und verschwand wieder. Ich seufzte und ging zu der Frau. Wenn ich den Männern auch noch klar machen musste, dass sie nicht einfach bestrafen durften, würde es ein hartes Stück Arbeit werden. Ich machte ein Zeichen und die Menge lichtete sich. Gedankenverloren berührte ich meinen Ehering und schwieg, ehe ich zu Maeve meinte: „Hassen Sie mich nun, Mrs Everdeen?“ |
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Gast »Gast« |
| Thema: Re: So you are our new Head Peacekeeper? So Jul 27 2014, 21:45 | |
| Sie versuchte sich ihren Schrecken nicht anmerken zu lassen. Wenn Cray auf dem Weg zum Kapitol war, dann drohten ihm bestimmt schlimme Dinge. Distrikt 12 war lange Zeit unbeachtet geblieben, weil es so weit außerhalb lag und es hatte niemanden geschert, was der oberste Friedenswächter trieb. Obwohl sie ihn nicht gemocht hatte, fragte sie sich, was wohl passieren würde, wenn er sich für seine Handhabung mit Distrikt 12 verantworten musste. Würde man ihn zu einem Avox machen? So recht wollte sie Mr. Trinket nicht glauben, dass die Sache wirklich so harmlos ausgehen würde. Darum schenkte sie ihm ein etwas gequältes Lächeln und nickte. Seine Stimme klang so eisig, dass sie fast glauben wollte, sie würde mit einem anderen Mann sprechen, als mit dem, der sie während der Tour der Sieger besucht hatte. „Cray hatte seine guten und seine schlechten Seiten. Ich hoffe, dass man gerecht mit ihm verfahren wird.“ stimmte sie Mr. Trinket schließlich zu. Auf Gerechtigkeit musste man beim Kapitol nicht hoffen, diese Lektion hatte sie schon als junges Mädchen gelernt. Es war dennoch das richtige zu sagen, wenn sie nicht mehr Ärger heraufbeschwören wollte, und das konnte sie sich allein schon wegen ihrer Töchter nicht leisten.
Es war schon unklug, dass sie als Mutter des Spotttölpels so offen den neuen obersten Friedenswächter konfrontierte, auch wenn sie dabei sehr bescheiden und zurückhaltend vorging. Aber sie hatte sein Versprechen nicht vergessen und sich ihrerseits bemüht, Katniss ins Gewissen zu reden und das Mädchen zur Vorsicht zu ermahnen. Man musste nicht jedes Vorhaben mit Gewalt angehen und am Ende hatten sie alle mehr davon, wenn es eine andere, eine friedliche Revolution würde. Verzweifelt hatte sie gehofft, auch M. Trinket würde etwas erreichen und Präsident Snow sich nicht seinen Argumenten verschließen. Doch jetzt konnte sie sehen, dass diese Hoffnung umsonst gewesen war. Dazu brauchte er es gar nicht auszusprechen, sie sah es an seinem Blick und in seiner Körperhaltung. „Oh...“ machte sie zutiefst enttäuscht. Ein leicht verbitterter Zug erschien auf ihren Mund. „Natürlich.“ stimmte sie schicksalsergeben zu und ihre Schultern sanken herab. „Ich hätte es besser wissen müssen.“ Als einem Kapitoler zu vertrauen. Es war gefährlich, aber für einen Augenblick ließ sie durchschimmern, wie verletzt sie davon war und dass sie es als Vertrauensbruch wertete. Sie hatte nie geplant, sich vor einer Menge an Zuschauern mitten auf dem Justizplatz mit dem obersten Friedenswächter anzulegen. Nichts hätte sie lieber getan, als zwischen den Reihen der Menschen zu verschwinden unter der sie vertraute Gesichter sah. Hazelle stand dort mit zweien ihrer Jungs. Und sie glaubte auch den Vater von Peeta Mellark zu sehen. Doch an den bedeutungsvollen Blicken, die Mr. Trinket mit einem seiner Mannen tauschte, erahnte sie, dass ihr Eingreifen nicht ohne Nachspiel bleiben würde. Maeve wurde bleich bei der Vorstellung und schlang fröstelnd die Arme um sich. Sie vergaß sogar, ihn darauf hinzuweisen, dass sie immer noch „Mrs. Everdeen“ für ihn war, denn sie hatte ihm keinewegs erlaubt, plötzlich ihren Vornamen zu verwenden. Aber vielleicht wollte er damit auch nur seine Überlegenheit demonstrieren und dass er sie nennen konnte, wie immer er wollte. Natürlich hatte er auch Recht mit seiner Feststellung über die Nichtachtung von Gesetzen im Distrikt. „Natürlich. Sie haben Recht, Sir.“ stimmte sie erstickt zu, um ihn nicht weiter gegen sich aufzubringen.
Die Erwähnung des Hobs jedoch weckte neue Entschlossenheit in ihr. Sie kannte diese Menschen vom Schwarzmarkt und wenn sie etwas tun konnte, um sie zu retten, dann würde sie es tun. Scheinbar waren ihre Befürchtungen nicht unbegründet und man hatte keine Rücksicht auf eventuelle Besucher des Schwarzmarktes genommen. Das war eine Katastrophe und das einzig gute daran war, dass Mr. Trinket es genauso zu sehen schien wie sie, denn er schickte sofort jemanden Los, der zusah, dass niemand zu Schaden kam. Ihre Erleichterung hielt sich in Grenzen und sie stellte sich auf die Zehenspitzen um mehr vom Geschehen mitzubekommen. Umso überraschter war sie, als er ihr eine Frage stellte, mit der sie im Leben nicht gerechnet hätte. „Ob ich Sie...?“ Sie lachte nervös, ein schriller Laut in der Stille. „Ich wünsche mir ein friedliches Leben für mich und meine Töchter, Mr. Trinket.“ erwiderte sie dann steif. „Aber ich hasse niemanden dafür, dass er mir das verweigert.“ Und es gab jetzt wirklich wichtigere Dinge. „Hören Sie, ich verstehe, wenn Sie sich genötigt sehen mein Eingreifen mit irgendwelchen Konsequenzen zu ahnen, aber dort auf dem Hob gibt es jetzt vielleicht Verwundete die meine Hilfe als Heilerin brauchen können.“
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Gast »Gast« |
| Thema: Re: So you are our new Head Peacekeeper? So Jul 27 2014, 22:22 | |
| Ich hatte ihr erklärt, dass man Cray ins Kapitol geschickt hatte, damit er sich verantwortete. Ich hoffte, dass man ihn nicht zu einem Avox machte oder ihn wie Crane tötete. Wieder spürte ich diesen dumpfen Schmerz, der sich in letzter Zeit öfter bemerkbar machte. Seneca Crane war mein Freund gewesen, genauso wie Felias Eltern und ich hatte sie alle verloren. Felias Tod war nur der Anfang einer Reihe von Schicksalsschlägen gewesen und Crane war der bisher letzte. Ich war nicht darauf aus neue Freunde zu gewinnen, denn ich verlor sie recht schnell wieder. „Ich werde Präsident Snow raten Gnade walten zu lassen und ihn wieder hierher zu schicken. Ich denke unter mir wird er ein guter Friedenswächter sein.“, erklärte ich der Frau und ich hoffte, dass Snow mir diesen Wunsch erfüllte. Maeve Everdeen war mutig, das musste man ihr lassen. Sie hatte keine Scheu mir die Meinung zu sagen und im Grunde sprach sie das aus, was Felia ebenfalls sagen würde. Ich konnte meine Frau neben Mrs. Everdeen regelrecht sehen, wie sie die Hände in die Hüften stemmte und mich wütend ansah. Du hast kein Recht mir Vorhaltungen zu machen. Du hast mich allein gelassen, also verschwinde!,, dachte ich und hörte Maeves Stimme. Sie war von mir enttäuscht... Sie hatte gehofft, dass ich mehr erreichen konnte und es war bestimmt nicht in ihrem Sinne gewesen, dass ich jetzt hier war. Sie war verletzt und ich schien ihr Vertrauen gebrochen zu haben. Aber wie sollte ich Maeve erklären, dass ich hier mehr ausrichten konnte? Wie konnte ich ihr erklären, dass es für mich besser war weit weg vom Kapitol zu sein? Weit weg von den ewigen Vorhaltungen, dass ich mich doch endlich von Felia lösen sollte. Dieses Gefühl, dass ich mein Leben einer Toten gehörte und das nicht im Sinne des Präsidenten war... Ich war kein Kapitoler aber ich gehörte auch nicht mehr in die Distrikte, ich war ein Zwischending... Nur weil ich eine Frau aus dem Kapitol geehelicht hatte, gehörte ich noch lange nicht für die dazu. Warum hatte ich ihren Vornamen genannt? Vielleicht um ihr zu zeigen, dass ich immer noch auf ihrer Seite war. Dass ich immer noch an diesem Angebot festhielt aber ich erst Snow zeigen musste, dass ich auf dessen Seite war. Dass mich Felia nicht verweichlicht hatte... Maeve stimmte mir zu, dass 40 Jahre eine lange Zeit waren aber ich sah ihr auch an, dass sie wütend auf mich war.
Nachdem ich einen der Friedenswächter zurück zum Hob geschickt hatte, machte ich auch ein Zeichen damit die Menschen verschwanden. Ich würde mehr Friedenswächter zum Hob schicken und ihnen klar machen, dass sie den Leuten dort helfen sollten. Heute Abend würde ich den Männern noch einmal die Spielregeln klar machen und ihnen zeigen welche Konsequenzen eigenmächtiges Handeln haben könnte. Als ich bei der Frau stand, fragte sich sie leise, ob sie mich nun hasste. Ich würde es verstehen können. Ich war nicht mehr der freundliche Kapitoler... Ich zeigte wieder meine Fassade, um überleben zu können. Maeve sah mich überrascht an und antwortete mir, dass sie lediglich ein ruhiges Leben für sich und ihre Kinder haben wollte. Aber sie hasste nicht denjenigen, der es ihr verweigerte. „Ich... möchte es Ihnen oder Ihren Kindern nicht verweigern. Ich weiß, wie das hier aussehen muss aber das hier ist nichts gegen das, was sonst passieren könnte.“ Ich sprach zwar zu Maeve aber insgeheim bat ich auch meine Frau und meinem schlechten Gewissen um Vergebung. Ich hörte die Worte von Mrs. Everdeen aber bevor ich antworten konnte, trat ein Mann zu uns. „Was sollen wir mit ihr machen, Sir?“, wollte er wissen und sah Maeve an. „Nichts... Ich wünsche, dass Sie sie gehen lassen und ihr auch nichts passiert. Am besten gehen Sie mit ihr ebenfalls zum Hob und sehen zu, dass es keine Verletzten oder Toten gibt.“, erklärte ich. Der Mann sah mich überrascht an aber nickte. |
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Gast »Gast« |
| Thema: Re: So you are our new Head Peacekeeper? Di Jul 29 2014, 23:28 | |
| Wie er es schaffte so aufrichtig zu klingen, war ihr ein schieres Rätsel. Als ginge es ihm tatsächlich nahe, was aus seinem Vorgänger wurde. Doch Maeve ermahnte sich, denselben Fehler nicht noch ein zweites Mal zu machen. Sie glaubte gerne an das Gute im Menschen, aber sie war auch nicht naiv. Der Mann hatte bereits bewiesen, dass er kein wirkliches Interesse daran hatte, mit der Bevölkerung von Distrikt 12 zusammen zu arbeiten. „Ich hoffe, Sie haben Erfolg.“ sagte sie eher mechanisch, um etwas zu sagen und weniger weil sie wirklich daran glaubte, dass Herr Trinket sich für Cray einsetzen würde. Ein stummes Seufzen löste sich aus ihrer Brust und sie schlang das hellbraune Schultertuch, welches sie von zu Hause gegen den Wind mitgenommen hatte, fester um sich. Es schien als würden die Zeiten sich wieder ändern und das nicht unbedingt zum besseren. Dabei sehnte sie sich so verzweifelt ein friedliches Leben, dass es fast schmerzte. Wäre sie klug gewesen, hätte sie ihr möglichstes getan, um unbemerkt von ihm zu bleiben, denn die Everdeens konnten sich noch mehr Aufmerksamkeit von Seiten des Kapitols nicht leisten. Stumm schalt sie sich eine Närrin und bat Katniss in Gedanken um Entschuldigung. Zumindest ihre süße kleine Prim verstand es, nicht den Zorn der Mächtigen heraufzubeschwören. Sie wusste, dass sie ihr das manchmal nicht glaubten, aber ihre Töchter waren wirklich das Wichtigste auf der Welt für sie und das einzige was ihr noch geblieben war. Und das sagte sie dem obersten Friedenswächter auch. Zu ihrer Überraschung beantwortete er diese einfache Feststellung nicht mit Hohn oder Verwirrung. Vielleicht war er doch nicht so selbstbezogen wie sie angenommen hatte? Sie beschloss auf der Hut zu bleiben, nickte aber vorsichtig. Trotzdem klang ein Hauch von Ironie in ihrer Stimme mit, als sie erwiderte: „Es mag undankbar klingen, aber ich denke trotzdem, dass die Leute hier Ihnen nicht für ihren Einsatz dankbar sein werden.“ Sie verstummte abrupt als einer der Männer herbeitrat und den obersten Friedenswächter fragte, was er mit ihr machen sollte. Obwohl sie Angst hatte, reckte sie ein wenig das Kinn und sah ihn fast herausfordernd an. Wenn er ihr etwas tun wollte, würde er es tun und nichts was sie tat, könnte ihn davon abhalten. Darum wartete sie geduldig und hob dann überrascht die feinen Augenbrauen, als sie sein Urteilsspruch hörte. „Sie lassen mich einfach so gehen?“ erkundigte sie sich verblüfft. Doch in ihrem Lächeln lag ein Hauch von Wärme. „Geben Sie nur auf sich Acht, Sir. Sonst könnte einem die Idee kommen, Sie wollen gar nicht so hart wie angekündigt durchgreifen.“ Sie ließ ihm keine Zeit zu antworten, sondern raffte ihre Röcke und rannte in Richtung des brennenden Hobs, um zu sehen, ob es jemanden gab, der ihre Hilfe benötigte. Zeitsprung : später Abend
Als es dämmerte fing es an zu regnen und die schweren nassen Tropfen löschten den übrig gebliebenen Brandherd des Schwarzmarktes. Dicke schwarze Rauchwolken hatten sich zum Zeichen für die neue Herrschaft der Friedenswächter über der Stadt gebildet, die man auch vom Dorf der Sieger noch sehen konnte. Doch Maeve hatte keine Zeit herumzustehen und aus dem Fenster zu schauen. Mit ein paar kurzen Worten hatte sie Katniss aus dem Haus gescheucht, damit diese bei Peeta übernachtete – etwas was bestimmt beiden willkommen war, denn das Mädchen wurde immer wieder von Alpträumen geplagt. Sie hatte ein halbes Dutzend Patienten mit leichten Verbrennungen und war froh ein freies Zimmer zu haben, das sie für die Nacht einem jungen Mädchen namens Shireen geben konnte, welche einen hässlich verbrannten Arm aufwies. Es machte ihr Sorgen, wie wenig Schmerzen die Kleine zu empfinden schien und sie wusste auch, dass die größte Gefahr in Infektionen bestand, warum sie ihr einen lockeren Verband aus sauberen Tüchern gemacht hatte und ihr Stück für Stück Kräutertee mit etwas Honig einflößte. In Augenblicken wie diesen war sie Katniss unglaublich dankbar, dafür, dass sie die Spiele gewonnen hatte. Dank dem Gewinn des Mädchens konnte sie sich einfache Medikamente und Luxusgüter wie Honig leisten, während ihr früher oft das nötigste gefehlt hatte, um zu helfen. Aufmerksam beobachtete sie Shireen nach den typischen Anzeichen eines Schocks. Doch obwohl das Mädchen blass war, saß es aufrecht und sah zu Tür, als es dort klingelte. „Wer kommt denn um diese Zeit noch zu Besuch“ Maeve wusste es selbst nicht genau, wer es sein könnte, strich dem Mädchen aber übers Haar. „Trink deinen Tee, Süße, ich geh schon zur Tür.“ |
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Gast »Gast« |
| Thema: Re: So you are our new Head Peacekeeper? Mi Jul 30 2014, 20:51 | |
| Zeitsprung : später Abend „Ich hoffe, Sie haben Erfolg.“ Stunden nach dem Vorfall auf dem großen Platz hallten die Worte von Maeve Everdeen immer noch nach. Ich saß in Crays altem Haus und versuchte einen Brief an den Präsidenten zu schreiben. Ich wollte nicht am Tod des alten Friedenswächters beteiligt sein und hoffte, dass Snow mir den Wunsch erfüllte. Cray sollte am besten wieder in den zwölften Distrikt kommen. Die Leute kannten ihn hier und ich könnte ihn besser kontrollieren. Ja, er hatte die Gesetze die letzten Jahre schleifen lassen aber er war da nicht der einzige. In 40 Jahren hatte es auch andere oberste Friedenswächter gegeben und es war nicht fair dem letzten alle Verfehlungen anzuhängen. Außerdem... war Snow genauso schuld an der ganzen Misere. Er hätte die äußeren Distrikte nicht vergessen dürfen und sie sich selbst überlassen sollen. Ich schüttelte den Kopf bei diesem Gedanken aber ich wusste trotzdem, dass es stimmte. Man konnte Everdeen nicht alles anhängen, denn das Kapitol hatte auch eine Verantwortung für die Menschen, die hier lebten. Wenn man sie schon dazu bringen wollte, dass sie ihre eigenen Kinder opferten, dann sollte man ihnen auch etwas zurückgeben. Mir war klar, dass Maeve Recht hatte... Mit dieser Aktion hatte ich mich nicht gerade beliebt gemacht aber ich war auch nicht hier um beliebt zu sein. Ich war hier um Ordnung und Ruhe zu schaffen und das klappte erst mal, wenn ich ihnen die Gelegenheit nahm um gegen das Gesetz zu verstoßen. Dann könnte ich immer noch etwas tun um ihre Lage zu verbessern. Ich hatte niemanden verletzen wollen... Ich hatte nur etwas tun wollen um Snow zu beweisen, dass ich nicht weich geworden war. Als es klopfte, rief ich den Friedenswächter rein. Er gab mir einen Bericht über den Zaun und ich seufzte. Er war kaputt und ohne Strom. Es war ein Wunder, dass Distrikt 12 immer noch bewohnt war und die Menschen nicht schon längst geflohen waren. Ich erklärte dem jungen Mann, dass er sich morgen an das Kapitol wenden sollte, damit wir Ersatzdraht bekommen. Ich wollte den Zaun reparieren lassen und ihn wieder unter Strom setzen. Eine weitere Gelegenheit war damit genommen, dass die Bewohner eine Dummheit begingen. „Sir... Wir sollten vielleicht ein paar dieser Schwarzhändler bestrafen.“, hörte ich die Stimme und sah auf. „Ich werde mir etwas einfallen lassen.“, erklärte ich und ließ den jungen Mann gehen. Ich würde auf den Pfahl erst mal verzichten... Ich hatte keine Lust jemanden auspeitschen zu lassen und ich würde es selbst machen müssen. Ich erinnerte mich an Maeves Worte als ich sie hatte gehen lassen. „Geben Sie nur auf sich Acht, Sir. Sonst könnte einem die Idee kommen, Sie wollen gar nicht so hart wie angekündigt durchgreifen.“ Das waren ihre letzten Worte gewesen als ich sie hatte gehen lassen. Ich massierte meine Stirn und beschloss rauszugehen um frische Luft zu schnappen. Ich ergriff meinen Mantel und zog ihn über mein weißes Hemd und ging durch den Distrikt. In der Ferne konnte man noch den Hob etwas rauchen sehen aber die Feuer, die ich hatte legen lassen, waren gelöscht. Ich fragte mich, ob Maeve Everdeen mit ihrer Vermutung Recht gehabt und es mehr Opfer gab als ich einberechnet hatte. So wandte ich mich in die Richtung des Dorfes der Sieger und hielt vor der Tür. Ich schluckte leicht, ordnete meinen schwarzen Mantel und klingelte. Ich musste nur kurz warten als Maeve mir die Tür öffnete. „Mrs. Everdeen.“, begrüßte ich sie und neigte leicht meinen Kopf. Sie ließ mich hinein und ich knöpfte den Mantel auf. „Ich wollte nachfragen, ob Sie oder... Ihre Patienten etwas benötigen.“, erklärte ich und folgte ihr in einen Raum. Als ich das Mädchen sah, versuchte ich meine Miene zu wahren aber mir war klar, dass ich für ihr Leid verantwortlich war. Ich hätte mich selbst davon überzeugen sollen, dass auch kein Mensch mehr im Hob war. Ich hätte das nicht meinen Männern überlassen sollen aber ich hatte ihnen klare Anweisungen gegeben. Keiner durfte verletzt werden! Und nun sah ich ein kleines Mädchen, dessen Arm furchtbar verbrannt war. |
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Gast »Gast« |
| Thema: Re: So you are our new Head Peacekeeper? Fr Aug 01 2014, 23:58 | |
| Die meisten hatte sie zum Glück mit oberflächlichen Verbrennungen oder leichten Anzeichen für eine Rauchvergiftung nach Hause schicken dürfen, nachdem sie ihre Angehörigen ermahnt hatte, sie sofort zu holen, sollten Herzrasen oder Schwindelgefühle sich einstellen. Am meisten Sorgen bereitete ihr Shireen, die ihre Mutter auf den Hob begleitet hatte. Deren Mann war im Herbst an einer schweren Lungenentzündung gestorben und seitdem konnte die Frau sich und ihre kleine Tochter nur mit Mühe über Wasser halten. Maeve steckte ihnen ab und zu ein paar Münzen zu. Sie sorgte sich aber auch um sie, denn die beiden und auch ihre andere Patienten waren jetzt bei den Friedenswächtern als Schwarzmarkthändler bekannt. Wenn die Uniformierten doch nur einsehen würden, dass die Leute nur aus Not zum Hob gingen und das sich das Problem ganz einfach lösen würde, indem man ihnen größere Nahrungsmittelrationen zugestand. Das war typisch für das Kapitol. Es legte Regeln fest, die ein Überleben unmöglich machten und wurde dann wütend, weil es Gesetzübertetungen gab. Doch so würden Kinder wie Shireen immer die ersten Leidtragenden sein. Sie seufzte lautlos, als sie zur Tür ging. Halb rechnete sie mit Katniss, die irgendetwas vergessen hatte, oder Prim noch einen Gute Nacht Kuss geben wollte, doch stattdessen erkannte sie den neuen obersten Friedenswächter. Diesmal war er in Zivil und ohne seine Uniform und sein ergrautes Haar war feucht vom Regen. Automatisch trat sie beiseite, um ihn einzulassen. Ob das jedoch daran lag, damit er nicht länger dem Regen ausgesetzt war, oder weil er ein mächtiger Mann war, wusste sie selbst nicht so genau.
„Kommen Sie herein, Sir.“ meinte sie etwas steif. Sie hatte nicht vergessen, dass er großherzig über ihre Einmischung hinweggesehen hatte, aber gleichzeitig hatte sein undurchdachter Plan, am Hob ein Exempel zu statuieren, unschuldige Menschen verletzt. Das mochte nicht in seiner Absicht gelegen haben, aber begeistert war sie dennoch nicht davon. „Hier, geben Sie mir Ihren Mantel, dann hänge ich ihn neben dem Feuer auf, damit er trocknen kann.“ Sie bedeutete ihm, ihr zu folgen. Diesmal führte sie ihn nicht in das luxuriöse Wohnzimmer, sondern in die große Küche, wo Shireen auf dem Tisch saß und mit den Beinen baumelte. Angenehme Wärme ging von dem Kaminfeuer aus und ab und zu knackte ein Stück Holz im Feuer. Prim war oben und durchsuchte die Haushaltsapotheke. Sie waren allein, stellte Maeve fest ohne zu wissen, ob sie darüber erleichtert oder irritiert sein sollte. Jetzt setzte sie sich wieder neben Shireen, befühlte kurz deren Stirn und deutete dann vielsagend auf den Becher. „Sie muss viel trinken, damit ihr Körper nicht austrocknet. So etwas passiert bei Brandwunden.“ „Ich bin Shireen. Meine Mama nennt mich auch manchmal „Grashüpfer“, aber seit Papa tot ist, ist sie sehr traurig und nennt mich nicht mehr so.“ piepste das Mädchen unbedarft. „Und wie heißt du? Bist du der neue obere Friedenshüter?“ Maeve warf ihr einen tadelnden Blick zu und schüttelte den Kopf. „Na wenigstens scheint es dir etwas besser zu gehen. Was heißt, dass es wohl bald Zeit fürs Bett für dich ist, junge Dame.“ Sie schüttelte drohend den Zeigefinger, und das Mädchen verzog das Gesicht. Die Worte „Zeit fürs Bett“ schienen in ihrem jungen Leben bereits einen tiefen negativen Eindruck hinterlassen zu haben. Maeve lächelte flüchtig und richtete ihre Aufmerksamkeit wieder auf den Friedenswächter. Ihr war nicht entgangen, dass er betroffen war, auch wenn er es zu überspielen versuchte. „Aber um auf ihre Frage zurück zu kommen, Sir, Medikamente wären eine echte Hilfe. Ich kann nicht alles mit Kräutern behandeln und die kann man auch nur im Frühling und Sommer ernten. Viele Männer aus den Minen plagt die Gischt wegen der Arbeitsbedingungen dort, ich brauche Schmerzmittel wie das Morfix aus dem Kapitol, weil es immer wieder Unfälle gibt. Und Antibiotika um Infektionen vorzubeugen, das Risiko ist bei Brandwunden relativ hoch.“ Sie sprach beinahe beiläufig, als würde sie ihm nur seine Frage beantworten, denn ihm sollte nicht auffallen, dass sie gleich aus dem Vollen schöpfte und statt nur nach Unterstützung für die Verletzten vom Hob gleich um Hilfe für den ganzen Distrikt bat. „Kann ich Ihnen eigentlich etwas zu trinken anbieten?“ erkundigte sie sich dann mit unschuldigem Augenaufschlag.
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Gast »Gast« |
| Thema: Re: So you are our new Head Peacekeeper? Sa Aug 02 2014, 18:04 | |
| Mir war klar, dass es nicht fair war Gesetze zu erlassen und dann die Distrikte allein zu lassen. Ob es nun um das unerlaubte Jagen im Wald ging oder um die Schwarzmarktgeschäfte im Hob. Außerdem wusste ich, dass es Friedenswächter gab, die eher ihren Vorteil daraus zogen als dass sie die Gesetze durchsetzten und dann dafür sorgten, dass es genug zu essen gab. Warum sollte man sich auch um die Menschen kümmern, wenn man sie auch gleich erpressen konnte? Diese Seuche hatte es auch in meiner Dienstzeit gegeben und ich hatte mit Mühe alles getan, damit dieses Auspressen und Erpressen der Bevölkerung beendet wurde. Doch offenbar war Cray der Meinung gewesen, dass sein Vorteil wichtiger war als das Leben dieser Menschen. Nun... Ich machte ihm keinen Vorwurf, immerhin war er nicht besser als jeder Nachfolger von mir. Wahrscheinlich waren nicht nur die Bewohner froh gewesen als man mich ins Kapitol gerufen hatte sondern auch so mancher Friedenswächter. Ich hatte nie um eine Stelle im Kapitol gebeten... Im Grunde war ich nur dorthin gegangen, weil ich genau wusste, dass meine Mutter das gewollt hatte. Schon als ich ein Kind gewesen war, hatte sie mir immer wieder eingebläut, dass ich nicht in die Arena sollte um mich töten zu lassen und auch nicht wie mein Vater in dem zweiten Distrikt arbeiten sollte. Sie wollte, dass ihr einziges Kind etwas Besseres aus seinem Leben machte. Und nun... Nun war ich wieder im zwölften Distrikt und arbeitete als Friedenswächter. Warum auch nicht? Ich hatte keine Ehefrau, die auf mich wartete und ich hatte erst recht nicht den Gedanken nochmal zu heiraten. Ich hatte kein Problem mit dem Verbot, das so manchem Friedenswächter sauer aufstieß. Ich hatte nur ein Kind, das mich nicht liebte und das ich nicht liebte. Ich war... frei. Was man eben als „frei“ bezeichnen konnte, wenn das Leben von einem einer toten Frau gehörte. Als ich bei Maeve Everdeen war, spürte ich, dass sie immer noch nicht mit meiner Tat einverstanden war aber sie ließ mich in ihr Haus. Der Regen hatte meinen schwarzen Mantel etwas aufgeweicht und so zog ich ihn aus um ihn der Frau zu geben. „Ich danke Ihnen, Mrs. Everdeen.“, erwiderte ich höflich und folgte ihr dann in die Küche.
Dort konnte ich eines der Opfer meines... undurchdachten Planes sehen. Ich wünschte, dass ich mit den Männern gegangen wäre aber die hatten wohl gedacht, dass es in meiner Absicht gelegen war, um den Menschen im Hob das Fürchten zu lehren. Fürchtet euch vor dem herzlosen Ungeheuer..., dachte ich und betrachtete das Kind. Ich hörte Maeves Worte und nickte. Doch bevor ich etwas sagen konnte, ergriff das Mädchen das Wort. Offenbar hatten die Minen mehr Opfer als gedacht. Die Menschen brauchten bessere Arbeitsbedingungen, die Frage war nur, wie ein Friedenswächter das herausfinden sollte. Vielleicht sollte ich mit ein paar der Arbeitern sprechen... Vielleicht sogar mit diesem Gale. Vielleicht hatte er ein paar Ideen. Die Kleine wollte meinen Namen wissen und ob ich Cray ersetzt hatte, doch bevor ich ihr antworten konnte, tadelte Maeve sie. Shireen schien keine Lust zu haben um ins Bett zu gehen und ich lächelte leicht. „Meine Tochter wollte in deinem Alter auch nie ins Bett gehen.“, sagte ich. Effie hatte immer geschmollt, wenn ich darauf bestanden hatte. Manchmal war ich dann weich geworden und ein anderes Mal hatte ich ihrer Amme befohlen das Mädchen ins Bett zu bringen. Ich selbst hatte es nie getan... Schließlich beantwortete Maeve meine Frage und ich merkte, dass es ihr nicht nur um die Opfer des Hobs ging. Doch ich nickte und erklärte: „Ich werde morgen alles in die Wege leiten. Ich kann Ihnen nicht versprechen, dass es genug sein wird aber zumindest werden Sie mehr haben als jetzt.“ Ich wusste, dass ich Plutarch um Hilfe bitten musste und dieser Gedanke behagte mir nicht... Noch weniger der Gedanke, dass ich Effie schreiben musste... Sie hatte Bekannte und Freunde im Kapitol und könnte wohl mehr ausrichten als Haymitch oder ich in diesem Distrikt. Und es wäre sicherer als wenn ich dem Präsidenten schrieb. Er würde mich wohl eher auslachen. Maeve fragte mich, ob ich etwas zu trinken wollte und ich war versucht abzulehnen aber ich wollte auch nicht unhöflich sein. So nickte ich und bedankte mich. |
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Gast »Gast« |
| Thema: Re: So you are our new Head Peacekeeper? Di Aug 05 2014, 21:55 | |
| Sie nahm seinen Mantel und hängte ihn neben das Feuer, dann legte sie rasch ein paar Holzscheite nach. Die Nächte waren immer noch empfindlich kalt und sie würde warmes Wasser brauchen, um die Verbände auszukochen, wenn diese auch nur annähernd steril sein sollten. Es würde wohl eine lange Nacht werden, denn sie wollte Shireen nicht unbeaufsichtigt lassen und darum könnte sie die Zeit auch nutzen, um Verbände und Tücher auszukochen. Außerdem hatte sie so ein Gefühl, als würde sie bald noch mehr Patienten bekommen. Zumindest wenn Mr. Prosper seine Drohung wahrmachte und härter durchgriff. Wasser tropfte von seinem Mantel auf den Boden mit den großen Fliesen, doch darum würde sie sich später kümmern, beschloss sie, während sie zurück zu Prosper und dem Mädchen trat. Sie war froh, dass wieder etwas Leben in das Mädchen zurückkam, doch gleichzeitig missbiligte sie deren vorlautes Mundwerk. Das würde sie noch in Schwierigkeiten bringen. Sie erinnerte sich zu gut daran, wie sie Katniss immer und immer wieder gepredigt hatte, in der Öffentlichkeit ihre Zunge zu hüten, denn ihre Tochter hatte eine ausgesprochene Vorliebe für Bemerkungen, die man ihr als Hochverrat auslegen konnte. Und sie wusste zu gut, dass Hochverräter am Galgen endeten. Ob Mr. Trinket dieses Verfahren wieder einführen würde? Unwillkürlich fröstelte sie, obwohl das Feuer ihren Rücken angenehm wärmte.
Shireen zog eine kleine Schnute als sie statt einer Antwort, nur eine dieser typischen Erwachsenenantworten zu hören bekam. Immer unterhielt man sich über sie als wäre sie nicht da. Maeve allerdings spürte, wie gegen ihren Willen ein Lächeln auf ihrem Gesicht auftauchte. Sie konnte sich lebhaft vorstellen, wie launisch die kleine Effie gewesen sein musste. Ein ferner Ausdruck lag in den Augen des Friedenswächters. Woran er wohl denken musste? Erfüllte es ihn mit Sehnsucht, wenn er an diese Zeit zurückdachte oder benutzte er nur höfliche Floskeln? Sie konnte es nicht sagen. Trotzdem beschloss sie, ihn an ihrem eigenen Leben teilhaben zu lassen. „Meine Tochter hat sich gerne versteckt, um nicht schlafen gehen zu müssen.“ sinnierte sie mit Wehmut. „Ich konnte sie nie hervorlocken, aber meinem Mann gelang das immer mühelos.“ Vielleicht war das das erste Anzeichen gewesen, wie entfremdet ihre Beziehung einmal werden würde? Oder legte sie zuviel Bedeutung in eine einfache Anektdote über die Schlafenszeit. „Ich spreche über Katniss. Nicht über Prim.“ Ihre kleine Ente hatte man immer mit ein paar liebevollen Worten, einem Leckerbissen oder einer versprochenen Gute-Nacht-Geschichte ins Bett bekommen. Sie begann gerade sich zu fragen, ob es gut war, eine Gemeinsamkeit mit dem neuen obersten Friedenswächter zu teilen, als er indirekt seine Unterstützung anbot, und die nahm sie nur allzu gerne an. Für einen Augenblick hielt sie den Atem an, als sie auf seine Antwort wartete, doch dann brach sich ein atemloses Lachen Bahn. Fast hatte sie Angst, sie könnte aufwachen und sich das alles nur als Traum entpuppen. „Das ist … wirklich … Haben Sie vielen Dank, Sir.“ meinte sie überschwänglich und spürte wie ihr aufgeregte Röte in die Wangen kroch. Was wohl ihre Töchter dazu sagen würden, dass ihre Mutter den obersten Friedenswächter dazu überredet hatte, ihnen Medikamente zu besorgen. Vielleicht wären sie ja zur Abwechslung einmal stolz auf sie. Das wäre schön. Maeve hatte schon lange keine Wertschätzung mehr von jemandem außer Prim bekommen.
Jetzt erhob sie sich rasch und strich die Falten aus ihrem Rock. „Ich mache Ihnen gleich etwas. Geben Sie mir nur fünf Minuten, um Shireen ins Bett zu bringen.“ Sie verfrachtete das Mädchen nach oben in Katniss großes Bett, und ermahnte sie ihren Arm nicht zu bewegen, sondern nach ihr zu rufen, wenn irgendetwas sein sollte. „Lässt du die Tür einen Spalt offen?“ fragte das Mädchen hoffnungsvoll und Maeve lächelte. „Natürlich mach ich das, Schatz. Schlaf gut. Morgen wird es dir schon besser gehen.“ Es war ein leeres Versprechen, wie sie schon tausende gegeben hatte. Aber manchmal war es wichtig, es zu hören. Selbst wenn der Heilungsprozess sich noch lange hinziehen würde. Mit leisen Schritten ging sie dann wieder in die Küche. Sie hatte sich kurz vor Mr. Trinkets Besuch entschlossen, Kaffe zu trinken, wenn sie die Nacht durchhalten und genügend der schwarzen Bohnen gemahlen, damit es auch für zwei reichte, darum dauerte es nicht lange bis sie zwei dampfende Tassen vor sich und Prosper auf den Tisch stellte. „Ich liebe Kaffe.“ vertraute sie ihm dabei leise an. „Als ich noch im Saum gelebt habe, konnte ich ihn mir nie leisten, aber zum Glück ist das jetzt kein Problem mehr.“ Sie neigte den Kopf zur Seite und lauschte, aber Katniss Zimmer war still. Dann richtete sie ihren Blick wieder auf den Friedenswächter. Er war ihr nach wie vor ein Rätsel und wahrscheinlich war es dumm von ihr, ihm ein weiteres Mal Vertrauen zu schenken. „Als ich noch ein Kind war, gab es noch einen anderen obersten Friedenswächter als Cray hier. Er hielt gerne öffentliche Bestrafungen ab. Werden Sie das auch tun, Sir? Was haben Sie mit den Leuten vom Schwarzmarkt vor?“ erkundigte sie sich bang.
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Gast »Gast« |
| Thema: Re: So you are our new Head Peacekeeper? Di Aug 05 2014, 23:18 | |
| Ich musste bei Shireens Weigerung ins Bett zu gehen an mein eigenes Kind in diesem Alter denken. Effie hatte immer solange bei mir sein wollen, wie es ging. Wahrscheinlich wäre sie auch die ganze Nacht wach gewesen, wenn ich sie nicht ins Bett geschickt hätte. Sie war hin und wieder launisch aber ich hatte versucht ihr das auszutreiben. Nur hin und wieder... wenn sie sehr brav war, dann hatte ich ihr eine weitere Stunde zugestanden. Ich kam aus meinen Gedanken als Maeve ihre Stimme erhob. Sie sprach natürlich von Katniss, das musste sie mir nicht erst erklären. Es passte zu ihrem Wildfang eher. Ich lächelte freudlos bei ihrer Erzählung. Effie hatte das nicht gewagt. Sie hatte auf mich gehört, auch wenn es vielleicht etwas gedauert hatte. Ich erklärt Maeve, dass ich morgen alles in die Wege leiten würde. Ich würde Plutarch und Effie anschreiben. Vielleicht konnte Plutarch auch Snow dazu bewegen, dass er mir meine Avox wieder gab. Ich wusste, dass mir das Mädchen egal sein sollte aber sie war doch nur ein Kind. Ein dummes Kind, das es nicht besser gewusst hatte. Außerdem war mir das Mädchen in letzter Zeit nützlich gewesen und sie hatte mir Gesellschaft geleistet. Meine Gedanken wurden wieder von Maeve unterbrochen als diese lachte. Ich runzelte die Stirn und fragte mich, ob sie mich auslachte oder einfach nur erleichtert war. Sie dankte mir und ich... Ich nickte einfach nur. Ich wusste, dass es nur ein Tropfen auf einem heißen Stein werden würde aber es würde besser sein als gar nichts. Außerdem war die Frage, wie die Leute auf mich noch reagierten. Ich wusste, dass ich hart sein musste und keine Sabotage durchgehen lassen durfte.
Als sich die Frau erhob, sah ich sie an und nickte auf ihre Worte. „Natürlich... Lassen Sie sich ruhig Zeit.“, erwiderte ich und sah ihr nach als sie Shireen hoch hob und ins Bett brachte. So hätte es auch in meiner Familie sein können... Effie hätte von ihrer Mutter ins Bett gebracht werden können und nicht von einer Fremden. Als Felias Eltern gelebt hatten, hatte die Mutter meiner Frau das hin und wieder übernommen. Meine Schwiegereltern hatten hin und wieder versucht mir klar zu machen, dass mein Verhalten falsch war aber ich hatte mich nicht dazu aufraffen können um dem Mädchen genug Zuneigung entgegen zu bringen. Ich hasste meine Tochter nicht aber Liebe hatte ich auch nicht empfunden, zumindest nicht in diesem Maße, wie ein Vater es bei seiner Tochter tun sollte. Vielleicht zog ich nun nicht nur ein Avox-Mädchen sondern auch einen ganzen Distrikt meiner Tochter vor. Vielleicht einfach deshalb, weil keines von beiden mich auch nur im Entferntesten an Felia erinnerte. Ich fragte mich, was meine Frau wohl gesagt hätte, wenn ich ihr vorgeschlagen hätte dieses Mädchen aufzunehmen. Wahrscheinlich wäre sie begeistert gewesen, hätte Lavinia aufgepäppelt und wäre traurig gewesen, dass wir nicht noch mehr Avoxe haben konnte. Sie hätte mich daran gehindert das Mädchen für meine Zwecke zu benutzen, egal wie logisch die Gründe auch erscheinen mögen. Ich strich mir über die Augen und wandte meinen Kopf zur Tür als Maeve den Raum betrat. Ich setzte mich an den Tisch, während Maeve Everdeen Kaffee machte. Ich lächelte als sie meinte, dass sie dieses Getränk liebte. Felia hatte Kaffee verabscheut und hatte ihn nur mit ganz viel Milch getrunken. „Meine Frau hat ihn verabscheut. Sie war eher der Teetyp und wenn sie Kaffee trinken musste, dann war es am Ende eher Milch als Kaffee... Manchmal hab ich Felia deshalb aufgezogen.“, erzählte ich der Frau und nahm einen Schluck aus meiner Tasse. Warum hatte ich ihr das erzählt? Ich wusste es nicht aber nun lauschte auch ich, ob es ein Geräusch von dem kleinen Mädchen gab. Schließlich wandte sich Everdeen wieder an mich und erzählte von dem obersten Friedenswächter vor Cray. Sie erklärte, dass dieser öffentliche Bestrafungen zelebriert hatte und nun fragte sie mich, ob ich das auch tat. Im Grunde hatte ich drei... nein, vier Möglichkeiten. Ich könnte Gnade vor Recht ergehen lassen aber diese Möglichkeit war absurd. Meine Aufgabe war es nicht gnädig zu sein und Snow würde das auch nicht gerne sehen. Die zweite Möglichkeit war sie alle ins Kapitol zu schicken und aus ihnen Avoxe zu machen aber dann wäre der Distrikt halb entvölkert und das war keine gute Idee. Ich könnte sie auch hängen lassen aber... Dann hätte ich das gleiche Problem. „Ich denke...“, begann ich und sprach damit die vierte Möglichkeit aus. „Ich denke, ich werde sie auspeitschen. Das ist besser als all die anderen Möglichkeiten.“ Wahrscheinlich war sie nun enttäuscht von mir aber ich durfte nicht weich sein. Außerdem musste ich auch an Lavinia denken. Meiner Tochter würde Snow nichts tun aber meinem Avox-Mädchen. Ich sah Maeve kalt an und wartete auf ihren Einspruch. |
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| Thema: Re: So you are our new Head Peacekeeper? Mi Aug 06 2014, 00:04 | |
| Er war in Gedanken versunken, dass sah sie ihm an, als er zurückkam. Wie er so alleine in der großen Küche saß, kam er ihr etwas verloren vor und für einen Augenblick wirkte er nicht, wie der gestrenge Friedenswächter. Zumindest gelang es ihr ihn ein wenig aus sich herauszulocken, indem sie etwas Smalltalk betrieb. Sie strich sich eine Locke hinters Ohr und lächelte mitfühlend. Dass er in der Vergangenheitsform sprach, ließ eigentlich nur einen Schluss zu. Sicher gab es auch Scheidungen, aber die meisten Leute verloren ihren Ehepartner eher an Krankheit oder Hunger, als an die Zwiste einer Ehestreitigkeit. „Kam sie aus dem Kapitol? Felia ist ein ungewöhnlicher Name?“ erkundigte sie sich, denn seine Geschichte interessierte sie. Wenn auch nicht nur aus selbstlosen Gründen. Wenn er sich ihr ein wenig öffnete, wäre es vielleicht einfacher, ihm die eine oder andere Bitte zu stellen, die er nicht ablehnen konnte. Sie nahm einen Schluck von dem Kaffe und konzentrierte sich einen Augenblick auf den würzigen Geschmack in ihrem Mund, bevor sie sich wieder auf ihn konzentrierte.
Allerdings wurde ihre Miene schlagartig ernst, als sie auf die Besucher und Händler des Hobs zu sprechen kamen. „Sie haben mich gehen lassen.“ erinnerte sie ihn ruhig. Wenn er sie gehen lassen konnte, dann konnte er es auch bei ein paar kleinen Ganoven tun, die im Endeffekt nichts anderes taten, als ums blanke Überleben zu kämpfen. Sie faltete die Hände auf der Tischkante und machte eine kurze Pause. Obwohl sie mit seiner Antwort gerechnet hatte, presste sie die Lippen zusammen. Die Peitsche war immer eine harte Strafe. Aber sie wusste auch, was die Alternativen waren. Stumm dankte sie dem Himmel, dass weder Katniss noch Gale heute den Hob besucht hatten. Doch gleich darauf schalt sie sich. Wie selbstsüchtig von ihr. Sie deutete mit einer leeren Hand in Richtung von Katniss Zimmer, wo Shireen schlief. „Shireens Mutter war dort. Wollen Sie dem Mädchen erklären, warum Sie ihrer Mutter wehtun müssen? Und was ist mit Cindy? Sie ist im sechsten Monat schwanger. Sie könnte das Kind verlieren.“ Sie gab ihm einen Augenblick, damit er sich das durch den Kopf gehen ließ, bevor sie sich beschwörend vorbeugte. „Ich verstehe, dass Sie das tun müssen. Und ich weiß auch, dass die Striemen nach einer Auspeitschung wieder abheilen. Eine Zunge wächst dagegen nicht nach und einen Toten kann man nicht mehr zu Leben erwecken. Ich bitte Sie ja nur darum, den beiden Frauen etwas Aufschub zu geben. Stellen Sie sie meinetwegen an den Pranger, bis es Shireen besser geht und Cindy ihr Kind bekommen hat. Danach können Sie sie immer noch auspeitschen lassen.“ |
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| Thema: Re: So you are our new Head Peacekeeper? Mi Aug 06 2014, 18:20 | |
| Irgendwie hatte Maeve Everdeen mich dazu gebracht über Felia zu sprechen. Die letzte, die es geschafft hatte, war Lavinia gewesen und ihr hatte ich barsch erklärt, dass meine Frau gestorben sei und der Rest das Mädchen nichts angehen würde. Sie war nicht bei mir gewesen um Fragen zu meiner Vergangenheit zu stellen, sondern um mir zu gehorchen. Maeve konnte ich das schlecht sagen und ich hatte es auch nicht geplant der Frau etwas über Felias Vorlieben zu erzählen. Maeve fragte mich, ob meine Frau aus dem Kapitol kam und meinte, dass ihr Name ungewöhnlich sei. Ich sah auf meine Tasse und schwieg. Felias Name hatte die gleiche Bedeutung, wie meiner... Ich wusste noch, wie sie mir das lächelnd erzählt hatte.... Und... was bedeutet das nun? Das bedeutet, dass wir füreinander bestimmt sind, mein kleiner Idiot... Sie war die einzige, die mich so genannt hatte und der ich deswegen nicht böse sein konnte. Felia hatte es ja auch nicht bösartig gemeint und im Grunde war ich in mancher Hinsicht ihr kleiner Idiot gewesen. „Nicht ungewöhnlicher als Prosper.“, antwortete ich der Frau kurz angebunden und fügte hinzu: „Ja, im Gegensatz zu mir wurde sie im Kapitol geboren. Dort hab ich sie auch kennen gelernt.“ Man konnte sagen, dass ich mich wieder in mein Schneckenhaus verkrochen hatte. Ich wollte nicht über meine Frau sprechen, denn die Erinnerung an sie und die Geburt von Effie quälte mich immer noch zu sehr als dass ich dies einfach könnte. Ich wandte mich an das eine Thema, das mir in diesem Moment sicherer vorkam als das Thema „Felia Trinket“. Ich erklärte Maeve, dass ich die Besucher und Händler des Hobs bestrafen musste. Die Frau meinte, dass ich sie habe gehen lassen und ich nickte. Ja, das hatte ich... Aber sie war Everdeens Mutter. Das war im Grunde was anderes. „Mag sein aber wenn ich keinerlei Bestrafung vornehme, werden mich die Friedenswächter nicht ernst nehmen. Sie werden denken, dass mich mein Alter weich gemacht hat und sie auch nichts zu befürchten haben, wenn sie sich so verhalten, wie unter Cray.“, erklärte ich ernst und sah die Frau an. Ich hatte ihr schon vorher gesagt, welche Art der Bestrafung ich gewählt hatte. Es war besser als die anderen Möglichkeiten. Tote konnte man nicht mehr zurück holen und wenn sie als Avoxe im Kapitol dienten... Ich konnte mich noch an das verschüchterte Mädchen erinnern, das in meinem Büro im Palast des Kapitols gewesen war. Sie würden ihre Familie nie wieder sehen und man würde ihren Willen brechen. Das war keine gute Lösung, vor allem weil die Hälfte der Kinder dann hier allein wäre. Wenn ich niemanden töten wollte, dann hatte ich keine andere Wahl als sie auszupeitschen. Ich hatte das schon lange nicht mehr getan... Schlagen war zwar nicht mein Fall aber das bedeutete nicht, dass ich es nicht schaffen würde.
Maeve meinte, dass Shireens Mutter unter den Bewohnern war und ob ich dem Kind erzählen wollte, dass ich ihre Mutter bestrafen wollte. Ich spürte, wie mein Gesicht hart wurde. Vor allem als sie mir von der schwangeren Frau erzählte. Vielleicht hätte ich im Kapitol bleiben sollen... Dort hatte ich lediglich die Verantwortung für mich, Effie und Lavinia... Doch ich hatte gewusst, dass es besser war, wenn ich zurück in den Distrikt ging. Andere würden wohl nicht so zimperlich sein und die Händler hängen lassen. Diese Frau könnte ihr Kind verlieren und ich wusste, dass dies der schlimmste Albtraum einer Frau war. Jede Schwangere tat alles um dafür zu sorgen, dass es dem ungeborenen Kind gut ging und ich würde dafür verantwortlich sein. Und wer schützt Lavinia, wenn du sie nicht bestrafst? Snow wird Effie nichts tun aber solange das Mädchen im Kapitol ist... Wahrscheinlich ahnt er schon längst, dass dir dieses dumme Ding irgendwie wichtig ist. Manchmal hatte ich das Gefühl, dass die Götter mich gerne leiden sahen. Nachdem Crane gestorben war, hatte ich mir geschworen, dass ich mich nicht mehr um andere Menschen kümmern würde und schon gar keine Freundschaften aufbauen würde. Und nun... Nun war mir ein stummes Mädchen wichtig und offenbar war ich so verrückt Maeve Everdeen zu vertrauen und sie um Rat zu fragen. Haben dich die letzten Todesfälle gar nichts gelehrt? Jeder, den du auch nur irgendwie magst, wird nicht sehr lange überleben. Ich musste den Präsidenten dazu bringen, dass er das Mädchen hierher schickte und da war es bestimmt nicht dienlich, wenn ich gar nichts tat. Ich sah auf als Maeve wieder sprach und lächelte leicht freudlos. Offenbar hatte sie meinen Gedanken verstanden aber die Frage war, ob die Bewohner dies auch werden. Ich war wieder dabei als das herzlose Monster zu gelten, das ich eigentlich auch bin. „Gut... Ich werde mir etwas einfallen lassen um sie zu bestrafen aber sie nicht zu verletzen, das gilt aber nur für die schwangere Frau.“, erklärte ich und trank wieder etwas. „Ich werde morgen an das Kapitol schreiben und Medikamente anfordern und vielleicht schaffe ich es auch mehr Essen herauszuschlagen.“ |
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| Thema: Re: So you are our new Head Peacekeeper? So Aug 10 2014, 13:10 | |
| Einen Augenblick sah er gedankenverloren aus, doch dann konnte sie beinahe spüren, wie die Mauer in ihm wieder hochfuhr. Dafür hatte Maeve Verständnis. Sie konnte die Worte hören, die er nicht aussprach. Darum nickte sie nur und fuhr mit den Fingerspitzen versonnen über den Rand ihrer Tasse. Der Dampf, der der Tasse entstieg, wärmte ihre Finger angenehm. Sie wusste, wie jede Erwähnung der Toten den Schmerz wieder zurück zu bringen drohte. Nicht von sich selbst, sondern von Katniss. Die ging konsequent jeder Erwähnung ihres Vaters aus dem Weg und reagierte teilweise mit verletzender Abweisung, wenn Maeve versuchte mit ihr über Jonathan zu sprechen. Im Laufe der Jahre hatten diese Versuche abgenommen und schließlich ganz aufgehört, so dass Maeve sich manchmal fragte, ob Jonathan inzwischen zu einem dunklen Geist geworden war, der nie erwähnt wurde, aber immer zwischen ihnen stand. Es schien ungewöhnlich, dass eine Frau aus dem Kapitol einen Mann aus den Distrikten zum Ehemann nahm. Aber vielleicht auch nicht ungewöhnlicher, als eine Tochter der Kaufmannsschicht, die einen Hungerleider aus dem Saum ehelichte, dachte sie mit einem feinen Lächeln. “Als mein Mann starb, bin ich in ein Loch gefallen, dass so tief war, dass ich nicht dachte, ich könnte mich jemals daraus befreien.” gestand sie dann leise und mehr sich selbst, als Mr. Trinket. “Aber ich kann nie vergessen, wie glücklich ich mit ihm war.” Sie hatte schon oft davon gehört. Ich wünschte, wir wären uns nie begegnet. Dann müsste ich jetzt den Verlust nicht ertragen. Vielleicht hatte sie eine Weile auch so gedacht, doch irgendwann war der wilde, unbändige und unerträgliche Schmerz besser geworden und zu einer Wunde geworden, die zwar nie richtig heilte und konstant schmerzte, aber die erträglich geworden war und die man manchmal für Tage und Wochen vergass. Eigentlich hatte sie nicht vorgehabt, dem Friedenswächter ihr Herz auszuschütten, doch da er in einer ähnlichen Lage war wie sie selbst, hatte sie das Bedürfnis nicht zügeln können.
Erst als ihr Gespräch sich alltäglicheren Problemen zuwandte, wurde ihr Blick wieder klarer, den sie zuvor auf die Vergangenheit gerichtet hatte. Wie alle Männer war er natürlich um sein Image besorgt und in gewisser Weise konnte sie das nachvollziehen. Trotzdem schüttelte sie sachte den Kopf. “Ist Ihnen die Meinung Anderer wichtiger als die Leben der Leute aus diesem Distrikt 12. Sie müssen nicht grausam sein, um gerecht zu sein und auf diese Weise hätten Sie die Achtung der Bevölkerung und der Friedenswächter.” Kooperation statt Konfrontation, dachte sie erneut. Es musste doch einen Weg geben friedlich zusammen zu leben, ohne dass die eine Hälfte in Saus und Braus lebte, während die andere am Existenzminimum vegetierte. Es zeigte Wirkung, dass sie so auf ihn einredete, denn zumindest erklärte er sich bereit,Cindy vorerst zu verschonen. Maeve lächelte ihm einen Augenblick aufmunternd zu, nahm den letzten Schluck von ihrem Kaffe und erhob sich dann, um ihn zur Tür zu begleiten. “Die Menschen aus Distrikt 12 werden es Ihnen nicht vergessen, Sir.” Dafür würde sie schon sorgen. Und wenn sie dafür von Tür zu Tür gehen musste, um es jedem zu sagen. “Lassen Sie es mich wissen, wie die Antwort aus dem Kapitol lautet. Ich würde mich gerne selbst darum kümmern, Essen und Medikamente am Bahnhof abzuholen, wenn sie eintreffen.”Die korrekte Formulierung wäre wohl eher “falls sie eintreffen” gewesen doch sie wollte gar nicht erst, dass er auf die Idee kam, sich später noch aus der Affäre zu ziehen. An der Tür gab sie ihm seinen Mantel und hielt ihm die Tür auf, legte jedoch eine Hand auf seinen Arm, bevor er gehen konnte. “Eines noch. Shireen war auch auf dem Hob, um ihre Mutter zu begleiten. Sie werden sie nicht bestrafen.” Diesmal war es keine bange Frage,sondern sie sah ihm fest in die Augen, damit er wusste – sollte er tatsächlich auf die Idee kommen, ein verletztes Kind, das nichts für seinen Aufenthalt auf dem Hob konnte, bestrafen zu lassen, würde er es mit ihr höchstpersönlich zu tun bekommen. |
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| Thema: Re: So you are our new Head Peacekeeper? So Aug 10 2014, 21:20 | |
| Ich machte wieder dicht, da ich nicht über meine Frau sprechen wollte. Seit vierzig Jahren versuchte ich so zu tun als ob es in meinem Leben niemals eine Frau mit Namen Felia gegeben hatte. Mal lief es gut, mal nicht so gut. Ich versuchte zu verdrängen, was vor allem in Effies Kindheit schwierig war. Mit Felias Kind zusammen zu leben und jeden Tag das Resultat meiner Schwäche ihr gegenüber zu sehen, war für mich eine Qual gewesen und ich hatte versucht ihr aus dem Weg zu gehen. Ich schob mein Kind zu ihren Großeltern und ihrem Kindermädchen ab. Dort wurde sie so geliebt, wie das Mädchen es verdient hatte, während sie bei mir doch größtenteils Abweisung wiederfahren hatte. Natürlich hatten Felias Eltern versucht mir klar zu machen, dass dies der falsche Weg war aber es war besser als mich meiner Trauer und meiner Wut zu stellen. Ich war taub ihren Worten gegenüber und versuchte weiter zu leben als ob nie etwas geschehen war. Dass ich Maeve Everdeen nun etwas von Felia erzählt hatte, war eine Dummheit gewesen und ich wünschte, ich hätte meinen Mund gehalten. So fiel meine Antwort auf ihre Fragen recht knapp aus. Als Felias Eltern starben... Es traf mich aber ich versuchte auch das zu verdrängen. Ich war nicht ihr Sohn gewesen, sondern nur der Mann ihrer Tochter. Sie hatten mich zwar aufgenommen in ihrer Familie und waren gut zu mir gewesen aber dennoch war ich an dem Tod ihrer Tochter schuld, auch wenn die beiden es anders gesehen hatten. Ich hörte die Worte der Frau und nickte sachte. Ich hatte mir verboten meiner Trauer nachzugeben. Ich hatte mich selbst im freien Fall abgebremst und zahlte den Preis indem ich jede Trauer und jedes Gefühl abgetötet hatte. Ich hätte auch aus Stein sein können, es hätte keinen Unterschied gemacht. Du hast es für Effie getan... Sie sollte keinen schwachen Mann als Vater haben. Sie sollte Angst haben aber wissen, dass ihr Vater sie beschützen kann. Nun, das hatte ich geschafft. Angst hatte mein Kind aber sie wusste, dass ich sie niemals fallen lassen würde. Auch wenn ich ihr gesagt hatte, dass ich ihr beim nächsten Desaster nicht mehr helfen würde, so wussten wir beide doch, dass ich es wieder tun würde. Wahrscheinlich hatte Maeve Everdeen die gleichen Gedanken gehabt, wie ich. Wäre ich doch nicht auf diese Party gegangen... Wäre ich ihrem Vater nicht begegnet... Wäre ich doch ihr nicht begegnet. Hätte ich ihr doch nie meine Liebe gestanden... Es hatte immer wieder Gelegenheiten gegeben bei denen ich anders hätte handeln können und Felia wäre heute mit einem anderen Mann verheiratet, glücklich und am Leben. Ich betrachtete die Frau mir gegenüber und musste zugeben, dass sie mutiger war als ich. Mochte Maeve sich ihrem Schmerz auch vollkommen hingegeben haben, so hatte sie wenigstens dies getan. Ich war dem Schmerz aus Feigheit aus dem Weg gegangen und wenn ich diese Wunde öffnen würde... Ich würde es wohl nicht überleben. Ich war froh, dass Maeve keine Fragen mehr stellte und mit mir über die Besucher des Hobs, dessen Händler und deren Bestrafung sprach. Ich erklärte ihr, dass ich keine andere Wahl hatte, wenn ich nicht wollte, dass die Männer mir nicht auf der Nase rumtanzten. Doch Maeve meinte, dass ich nicht grausam sein müsste, wenn ich Gerechtigkeit durchsetzte. Ich musste leicht lachen und sagte leise: „Ich bin grausam, Mrs. Everdeen. Machen Sie nicht den gleichen Fehler, wie meine Frau.“ Felia hatte mir nie geglaubt, dass ich kein Herz hatte und hatte auch nicht wirklich glauben können, dass ich wirklich grausam sein könnte. Mit ihr... hatte ich das auch besser unter Kontrolle gehabt. Aber sie lebte nicht mehr und so gesehen gab es nichts mehr, dass meine Grausamkeit zügeln könnte. Ich diente Panem, nicht Snow. Aber mir war klar, dass es ein gewisses Maß an Grausamkeit geben musste, wenn ich nicht wollte, dass das Land ins Chaos stürzte. Ich würde auch nicht zulassen, dass die Friedenswächter in Braus und Saus lebten. Ein Friedenswächter musste diszipliniert sein. Dennoch würde ich der schwangeren nichts tun, das hatte ich klar gemacht. Auch ich trank den letzten Schluck und stand auf um ihr zu folgen. Ich lächelte freudlos bei ihren Worten, da ich es besser wusste. Sobald ich den ersten Menschen in diesem Distrikt bestrafen würde und sobald ich die Durchsuchungen im Hob und an dem Zaun verschärfen würde, würden die Menschen mich wieder als einen grausamen Mann sehen, als ihren Feind vom Kapitol. Ich nickte bei den Worten, dass Maeve sich darum kümmern würde, wenn die Medikamente und die Lebensmittel ankommen würden. „Ich werde Ihnen einen Boten schicken, wenn es soweit ist.“, versprach ich der Frau. Ich nahm meinen Mantel und zog ihn an. Ich war schon fast so weit zu gehen als ich die Hand der Frau auf meinem Arm spürte und sah sie an. Ich hörte die Worte von Mrs. Everdeen und sah sie an. „Soweit ich weiß, wurde das Kind nicht auf dem Hob gesehen. Ihre Mutter hat das Kind bei Ihrer Tochter gelassen um in Ruhe... ihren Geschäften nachzugehen. So gesehen ist Shireen nie dort gewesen.“, erklärte ich der Frau und hoffte, dass sie die Absicht dahinter verstand. Die Verletzung würde wohl gut abheilen und es würde auch eine andere Geschichte dafür geben. Meine Männer hatten mir den Namen des Mädchens nicht genannt und so würde ich so tun als ob sie nicht dort gewesen war. Ich empfahl mich und ging aus dem Haus der Frau. Täuschen und Taktieren... Das war wohl alles, was ich im Kapitol gelernt hatte. +++ Zeitsprung: Ein paar Tage+++ Tatsächlich sollte eher ich Recht behalten als Mrs. Everdeen. Es war egal, dass ich die schwangere Frau nicht mit der Peitsche bestraft hatte. Das Einzige, was zählte, war, dass ich sie bestraft hatte. Sie hatte einen Tag am Pranger stehen müssen, während andere, die nicht so schlimm verletzt waren jeweils 50 Schläge bekommen hatten. Noch war ich nicht fertig und es würde wohl noch etwas dauern bis ich alle bestraft hatte. Dass alle, die im Hob gewesen waren und entweder bald oder schon bestraft wurden, zusehen sollten und andere ebenfalls dabei waren, die es nicht mussten, machte es auch nicht besser. Auch der Strom an dem Zaun und dass es immer noch die Ausgangssperre ab Sonnenuntergang gab, schien meinen Ruf eher zu festigen. Ich hatte Maeve Everdeen gewarnt, dass sie nicht den gleichen Fehler machen sollte, wie meine Frau. Ich hoffte, sie hielt sich daran, sonst würde sie sehr enttäuscht sein. Als ich am Morgen die Nachricht bekam, dass die Versorgung eintreffen würde und man mir auch ein paar jüngere Männer brachte, schickte ich Maeve einen Boten, damit sie sich die Medikamente und die Lebensmittel ansehen konnte. Doch als ich am Bahnhof war, war sie noch nicht dort und das war wohl auch ganz gut so. Plutarch hatte mir versichert, dass das Mädchen dabei sein würde und ich wollte sehen, wie das Kind reagierte. Als der Zug hielt, stiegen ein paar Friedenswächter aus, die ich zum Bürgermeister schickte und konnte dann die rote Kleidung eines Avoxen sehen. Als Lavinia mich sah, lächelte das dumme Ding und ich seufzte. Du sollst mich hassen, Kind. Du sollst Angst vor mir haben und dich nicht freuen, wenn du mich siehst. Als Lavinia vor mir stand, zitterte sie leicht in der kalten Luft und ich legte ihr meinen Mantel um die Schultern. „Hast du getan, worum ich dich gebeten habe?“, wollte ich wissen und nickend holte sie einen Brief aus ihrer Tasche. |
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| Thema: Re: So you are our new Head Peacekeeper? Mo Aug 18 2014, 22:51 | |
| Maeve II Peeta ll Prosper Es lag ihr fern in ihn dringen zu wollen und als sie jetzt seinen Blick sah, beschloss sie das Thema für heute Abend ruhen zu lassen. Es wäre unklug gewesen ihn zu reizen und sie wusste selbst, wie behutsam man sein musste, wenn es um einen Verlust ging. Sie hatte genügend Anverwandte erlebt, die ihre Trauer in Wut verwandelten und dann blind um sich schlugen, um irgendjemanden zu verletzen. Darauf hatte sie es nicht abgesehen. Aber vielleicht hatte der Friedenswächter ja verstanden, dass sie ihm auf eine unaufdringliche Weise ihre Hilfe anbot, falls er jemanden wollte, mit dem er über seine Frau sprechen konnte. Oder auch nur jemanden der zuhörte. Denn Trauer machte jeden gleich, egal ob aus dem Kapitol oder aus dem Distrikt und es scherte Maeve nicht woher jemand war. Wenn er Schmerzen hatte, dann versuchte sie diese zu lindern. Ein flüchtiges Lächeln schlich sich auf ihre Züge, als er noch einmal betonte, was für eine Art Mann er war. Er klang beinahe … trotzig. Wie ein Kind, welches einem noch einmal versicherte, dass es nicht süß sei und dadurch nur umso niedlicher wurde. Doch sie besaß genügend Erfahrung im Umgang mit pubertierenden Töchtern, um sich ihre Erheiterung nicht anmerken zu lassen. Wenn sie das Gefühl bekamen, man würde sie nicht ernst nehmen, wurden sie meistens erst recht starrköpfig. Darum schlug sie nur wohlerzogen die Augen nieder und nickte auf seine Worte. Wenn er wirklich so grausam wäre, wie er behauptete, dann müsste er es nicht extra betonen. Mehr und mehr bekam sie das Gefühl, dass der Friedenswächter sich hinter einer sorgsamen Maske verbarg. Sein Ruf war ganz offensichtlich ein Heiligtum für ihn, das von ihr nicht angetastet werden sollte. Was das für Distrikt 12 bedeuten würde, wusste sie noch nicht, aber das würde sich zeigen, ging es ihr durch den Kopf, als sie ihn zur Tür begleitete. Doch dann drehte er sich noch einmal um und für einen Augenblick drückten sich ihre schmalen Finger in seinen Mantel, während sie angespannt auf sein Urteil über Shireen erwartete. Seine Antwort verwirrte sie im ersten Augenblick, so dass sie die Stirn runzelte, doch dann wurde ihr klar, dass er ihr einen Ausweg anbot. Ein spitzbübisches Lächeln tauchte nun doch auf ihrem Gesicht auf und sie zwinkerte ihm zu. Vielleicht war es doch eine Art Pakt. „Das Mädchen hat draußen gewartet, sie kann also gar nicht dort gewesen sein.“ stimmte sie zu, denn ganz sicher würde sie die Gelegenheit nicht ungenutzt verstreichen lassen. Sie entbot ihm noch einen kurzen Abschiedsgruß, bevor sie die Tür hinter ihm Schloss, sich die Ärmel hochrollte und sich an die Arbeit machte. Es würde noch eine lange Nacht werden... +++ Zeitsprung: Ein paar Tage +++ Maeve hatte bang auf die Nachricht gewartet und schon fast daran zu zweifeln begonnen, ob Mr. Trinket diesmal sein Wort halten würde. Doch gestern Abend hatte ein Friedenswächter an ihrer Tür geklingelt und ihr kurzangebunden, einen Zettel in die Hand gedrückt, dass die erwartete Ladung am nächsten Tag am Bahnhof zur Abholung bereit stand. Inzwischen hatte der oberste Friedenswächter sich bereits einen ersten Ruf gemacht und seine Bestrafungsmaßnahmen hatten dafür gesorgt, dass sie neue Patienten bekam, dabei war er noch nicht einmal mit allen Missetätern durch. Sie konnte nicht sagen, dass ihr das gefiel, also hatte sie Katniss beschworen, nicht mehr Jagen zu gehen und auch die Ausgangssperre zu beachten. Ausnahmsweise gehorchte das Mädchen ihr einmal, aber ihrer missmutigen Miene nach zu urteilen wäre es nur eine Frage der Zeit, bis sie wieder anfangen würde, die Gesetze zu übertreten. Darum hatte Maeve beschlossen Katniss und auch Peeta mit zu nehmen, damit sie dem obersten Friedenswächter in einer ungefährlichen Situation begegnen konnten. Außerdem waren die beiden jetzt verlobt, es würde also nicht verdächtig aussehen, wenn die beiden sie begleiteten. Vor Peetas Haus im Dorf der Sieger holten sie den Jungen ab und Maeve umarmte ihn herzlich. Ihr war zwar bewusst, dass diese ganze Hochzeit eine Masche des Kapitols war, aber das hier war immerhin der Junge, der ihre Tochter in der Arena gerettet hatte, als sie von Karrieretributen eingekreist war und alleine dafür würde sie ihm ewig dankbar sein. Katniss schenkte dem Jungen auch eines ihrer seltenen Lächeln und dann brachen sie zum Bahnhof auf. Maeve hängte sich links bei Peeta und rechts bei Katniss ein und verzichtete darauf, allzu viel mütterlichen Rat zu verteilen, schließlich waren die beiden gescheit. Sie würden sich in der Gegenwart des Mannes schon zu benehmen wissen. Bei den Bahnsteigen angekommen, erkundigte sie sich kurz nach dem Weg und einer der Weiß-Uniformierten wies ihnen die Richtung, wo einige Güterwagons standen und sie zwei Gestalten erkennen konnte, die miteinander redeten. Oder besser gesagt, nur Mr. Trinket redete, denn das rothaarige Mädchen antwortete nicht, sondern sah ihn nur an. „Mr. Trinket...“ grüßte sie freundlich und gab Katniss gleichzeitig einen kleinen Schubs in den Rücken, weil diese angefangen hatte, den Friedenswächter finster zu mustern. Zu mehr als einem knappen „Hallo ….“ reichte es bei ihr aber scheinbar nicht aus. Maeve lächelte die beiden Sieger trotzdem warm an. „Peeta und Katniss haben beschlossen mir zu helfen.“ Eigentlich verhielt es sich eher umgekehrt, denn Maeve hatte beschlossen, dass die beiden zu helfen hatten, aber das hieß nicht, dass sie undankbar war. Jetzt wandte sie sich wieder an Mr. Trinket und warf dem Mädchen einen Blick zu. „Und darf ich fragen, wer Ihre junge Begleitung ist?“ |
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| Thema: Re: So you are our new Head Peacekeeper? Mo Sep 01 2014, 01:43 | |
| Maeve II Prosper Wahrscheinlich kümmerte sich Maeve Everdeen um diejenigen, die ich bestraft hatte. Ich musste zugeben, dass ich die Händler und Besucher des Hobs nicht schonte aber warum sollte ich das auch? Sie wussten, dass es verboten war und sie hätten nicht glauben sollen, dass die Friedenswächter ihnen das ewig durchgehen ließen. Sie hätten wissen müssen, dass Katniss Everdeen es ihnen einbrocken würde, dass der Distrikt und seine Bewohner wieder stärker im Fokus des Kapitols standen. Everdeen hatte gedacht, dass sie das Kapitol und die Spielemacher zum Narren halten könnte und ihr würde nichts passieren, weil sie eine Siegerin war. Angeblich würde das Kapitol den Siegern nichts tun... Eine lachhafte Idee, denn sie sollte mal Haymitch fragen, was mit aufmüpfigen Siegern passieren würde. Ich wusste noch ganz genau, wie der Präsident mir erklärt hatte, dass ich die Sache erledigen sollte. Bringen Sie ihn dazu zu schweigen. Sie wissen am besten, wie man Rebellen und Aufrührer dazu bringt den Mund zu halten. Ich lege Haymitch Abernathys Schicksal in Ihre Hand, Trinket.Und ich hatte über das Schicksal seiner Familie entschieden, so wie ich über so viele andere Familien und Personen entschieden hatte. Ich musste Snow und das Kapitol schützen... Zwar durfte ich Everdeen und ihrer Familie nichts tun aber das bedeutete noch lange nicht, dass dies auch für die Bewohner dieses Distriktes galt. Und so tat ich das, was ich schon immer getan hatte: Ich sorgte dafür, dass Ruhe herrschte und die Rebellen und die Unzufriedenen den Mund hielten. Mitleid spürte ich in keinster Weise, warum sollte ich auch? Ich war kein guter Mensch und ich tat nur das, was ich tun musste um dafür zu sorgen, dass das Kapitol nicht fiel. Vielleicht war ich zu manchen Menschen anders, wie Felia, Seneca und auch Lavinia sich mal ausgedrückt hatten aber im Allgemeinen war ich ein grausamer Mensch. Es war eiskalt, während ich auf den Zug gewartet hatte und ich tat dies auch nur um zu sehen, wie das Kind auf mich reagierte. Es wäre ungünstig, wenn sie sich in der Gegenwart von anderen Menschen gefreut hatte und ich hatte ja auch Recht gehabt. Lavinia musste lächeln als sie mich sah und ich seufzte leise. Sie gab mir einen Brief und ich legte meinen Mantel um die Schultern des zitternden Kindes. „Ich bin froh, dass du hier bist.“, meinte ich leise und sah wie ihr Lächeln größer wurde. „Damit du mich nicht falsch verstehst, mir liegt nur was an deiner Gesellschaft und eventuell auch an deinem Essen.“ Das Kind nickte leicht und sah zu Boden. „Ich nehme an, du hast nichts anderes zum Anziehen dabei? Nun gut...“, fügte ich hinzu als das Mädchen mit dem Kopf schüttelte. „Dann muss ich sehen, wie wir etwas anderes für dich auftreiben können. Das Rot deiner Kleidung ist jedenfalls viel zu... auffällig und es reicht schon, dass dich die Kapitoler wie eine Aussätzige behandeln, da müssen es nicht auch noch die Bewohner dieses Distriktes tun.“ Sie nickte und ich konnte Maeve Everdeens Stimme hören. Ich drehte mich um und sah zu der Frau. Sie kam gemeinsam mit Peeta Mellark und Katniss Everdeen zu mir und Lavinia. Das letzte Mal als ich die beiden Teenager wirklich gesehen hatte, war ich im Kapitol gewesen und Katniss schien sich daran zu erinnern. Abgesehen davon, dass sie von meinem Tun in ihrem Distrikt bestimmt nicht begeistert war, denn ihr Blick verfinsterte sich. Mellark nickte mir lediglich zu und ich sah zu Maeve, die mich nach meiner Begleiterin fragte. „Lavinia, das ist Maeve Everdeen. Katniss und Peeta kennst du ja bereits.“, meinte ich zu dem Mädchen, das nickte und zu Boden sah. „Mrs. Everdeen, Lavinia ist meine... Avoxin.“ Im Kapitol musste ich Lavinia nicht vorstellen, denn für die anderen Bewohner war sie einfach da. Im Hintergrund und für sie nicht wichtig. Im Grunde war dies die beste Methode um zu verschleiern, dass das Kind doch viel mehr war als einfach nur meine Dienerin. Sie hatte mir gesagt, dass ich ihr Freund war und auch, wenn es mir nicht gefiel... So war das Kind zu meiner Freundin geworden. Doch sie so vorzustellen, war höchst unklug und so benutzte ich die offizielle Bezeichnung. Lavinia hob den Kopf um Mrs. Everdeen anzusehen und lächelte leicht. |
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| Thema: Re: So you are our new Head Peacekeeper? So Sep 07 2014, 19:52 | |
| Im Grunde war Maeve Schlimmeres gewohnt, als den neuen Friedenswächter. Cray war zwar bequem, aber seine Vorliebe für junge Frauen aus dem Saum hatte schon immer ihre Abscheu erregt. Als sie ein junges Mädchen gewesen war, hatte hier noch ein anderer Mann dieses Amt inne gehalten und mit eiserner Faust über Distrikt 12 geherrscht. Junge Leute, wie Katniss und auch Gale mochten sich über die neuen Verhältnisse beklagen doch Maeve hatte sich schnell daran gewöhnt. Und wenn sie ehrlich war, so war er zwar streng, aber er tyrannisierte die Leute nicht willkürlich. Sie würden ihn nicht lieben, aber wer sich an die Gesetze hielt, musste wenigstens nicht um sein Leben fürchten. Als sie den Bahnhof erreichten, war sie überracht ihn in Begleitung zu sehen, denn wenn er nicht gerde im Dienst war, dann schien er meistens alleine zu sein. Es schein als bevorzuge er die Einsamkeit. Etwas was sie nie hatte verstehen können. Sie hielt es kaum aus, allein in dem großen Haus zu sein, weil ihre Gedanken dann so laut erschienen. In solchen Augenblicken vermisste sie Jonathan immer am meisten.
Jetzt nickte Maeve dem Mädchen freundlich zu. Dieses trug auffällige rote Kleidung, hatte rotes Haar und den Umhang von Mr. Trinken um die Schultern gelegt. Sie musste aus dem Kapitol sein, denn aus Distrikt 12 War sie nicht und den Winter scheinbar auch nicht gewohnt sonst wäre sie in dickeren Kleidern gekommen. Außerdem musste sie Mr Trinket am Herzen liegen, sonst würde er kaum für sie sorgen wie er es tat. Sie War zu jung um eine Tochter zu sein, aber was war sie dann? Maeve s Blick konzentrierte sich wieder auf Prosperität, doch ihr entging nicht, dass Katniss und Peeta sie zu kennen schienen. Es gelang ihr ihre Überraschung zu verbergen, als Prosper das Geheimnis enthüllte. Ein Avox? Was sollte das Mädchen denn getan haben, um so eine Strafe zu verdienen? Doch Maeve wusste zu gut, dass dahin Kleinigkeiten ausrichten, um harte Strafen nach sich zu ziehen. Sie wusste auch, dass Avoxe wie Sklaven waren, die man am besten nicht beachtete. Doch das kümmerte sie wenig und da Prosper es ähnlich zu halten schien, ignorierte sie die unausgesprochene Regel und lächelte das Mädchen an. "Die Winter in Distrikt 12 sind sehr kalt. Wenn du möchtest, dann kann ich einmal unter meinen alten Sachen nachsehen. Wir sind ungefähr gleich groß und du bist höchstens etwas schlanker als ich.“ Maeve war alles andere als dick, aber mit der Schlankheit eines Mädchens konnte sie es nach zwei Geburten natürlich nicht mehr aufnehmen.
Selbst Mr. Trinket konnte es ihr kaum übel nehmen, wenn sie etwas Hilfe anbot. Trotzdem schien es sicherer, sich dazu auch gleich seinen Segen zu holen. „Sie haben doch sicher nichts dagegen?“ erkundigte sie sich und sah ihn fragend an. „Sie trägt rot, damit man sie als Avox erkennt, Mom.“ warf Katniss hinter ihr ein. „Oh...“ machte Maeve und dachte einen Augenblick nach. „Verzeihung, ich bin bisher nie einem Avox begegnet. Ist es denn so wichtig, dass das was du trägst, rot ist?“ erkundigte sie sich dann bei dem Mädchen. Sie hatte schon vor langer Zeit gelernt, dass es nicht gut war, körperliche Gebrechen oder Verstümmelungen tot zu schweigen. Damit gab man den Betroffenen das Gefühl aussätzig zu sein und wenn nicht einmal die Heilerin aussprechen konnte, was einem fehlte, wer könnte es dann? „Aber wir sind nicht hier, um über Modefragen zu sprechen, nicht wahr?“ Sie könnte später noch ergründen, wie Prospers Beziehung zu seiner jungen Dienerin war. „Sie haben nach uns geschickt, Sir. Ich nehme an, Sie haben etwas für mich?“ Hoffnungsvoll versuchte sie in die Wagons des Güterzüges zu spähen, um dort die versprochenen Hilfsmittel zu sehen. |
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| Thema: Re: So you are our new Head Peacekeeper? So Sep 07 2014, 23:29 | |
| Maeve Everdeen hatte offenbar die gleiche Entdeckung gemacht, die auch meine Frau einmal gemacht hatte. Ich war kein Tyrann und wenn man sich an das Gesetz hielt, dann passierte einem bei mir auch nichts. Es machte mir keinen Spaß Leute zu schikanieren und auch Effie musste zugeben, dass ich zwar ein strenger Vater gewesen war aber sie nie ohne Grund bestraft hatte. Auch Lavinia hatte schnell gelernt, dass ich sie nicht verhöhnen oder tyrannisieren würde. Himmel, ich erhob ja nicht mal meine Hand gegen sie. Das hatte ich bei Effie auch nie getan. Ich hatte mein Kind angebrüllt, hatte eisig geschwiegen um ihr zu zeigen, dass ich nicht zufrieden war. Ich hatte sie mit Hausarrest und anderen Dingen bestraft, hatte sowohl das Esszimmer als auch die Küche abgesperrt, wenn sie zu spät gekommen war und sie so hungrig ins Bett gehen musste aber ich hatte sie nie geschlagen. Selbst als sie mir... Felia und meine fehlende Liebe zu Effie vorgeworfen hatte, hatte ich mein Kind nicht geschlagen. Ich hatte hier Menschen mit der Peitsche bestraft aber ich hatte auch Ausnahmen gemacht. Ich wusste, wann ich wen auf welche Art und Weise bestrafen musste. Dass ich bestrafte, machte mich nicht beliebt und auch die Tatsache, dass ich außerhalb meiner Tätigkeit als Friedenswächter für mich blieb sorgte dafür, dass ich keine Freundschaften aufbaute aber ich war auch nicht hier um geliebt zu werden oder Freunde zu finde. Überhaupt Freunde... Es gab nur recht wenige Menschen, die meine Zuneigung erringen konnten und derzeit hatte es eine Avox geschafft diese zu bekommen. Ich würde den Teufel tun und noch jemanden mögen, vor allem da meine früheren Freunde tot waren. Und so war mein Hauptanliegen dafür zu sorgen, dass das Kind nicht auch den Tod finden würde.
Maeve nahm Lavinia freundlich auf aber das verwunderte mich nicht. Everdeen war eine liebenswürdige Frau und Lavinia war nur ein Kind, das nichts für ihren Brotherrn konnte. Sie hatte es sich nicht ausgesucht bei mir zu sein und in den ersten Tagen hatte Lavinia noch gehofft, dass ich sie bald wieder gehen lassen würde. Nun hingegen schien das Kind eher zu hoffen, dass Snow sie vergessen hatte und das Kind bei mir bleiben konnte. Wenn ich ehrlich war, dann hoffte ich es auch. Lavinia zog meinen Mantel enger um sich und vorsichtig legte ich eine Hand auf ihre Schulter. Ihr musste eiskalt sein und ich wünschte, dass ich daran gedacht hätte ihr etwas Wärmeres zu besorgen. Da ich das Mädchen nicht als meine Freundin vorstellen konnte, erklärte ich Maeve, dass Lavinia eine Avoxin war. Auch wenn Maeve ihre Überraschung gut verbergen konnte, so musste sie sich fragen, was Lavinia getan hatte um eine zu werden. Im Kapitol hatte das so gut wie niemanden interessiert und wahrscheinlich war ich der Erste gewesen, dem das Kind etwas erzählt hatte aber hier würde man sie bestimmt fragen. Du musst niemandem etwas erzählen, Kind... Wenn sie dich quälen, werde ich dafür sorgen, dass sie aufhören, egal ob Bewohner oder Friedenswächter. Maeve sprach mit Lavinia und ich musste mir ein Lächeln verkneifen. Offenbar hielt sie genauso wenig etwas von der Regel, dass man Avoxe wie Luft behandeln sollte oder man eher über sie sprach statt mit ihnen. Bei dem Angebot der blonden Frau sah mich Lavinia unsicher an. Natürlich hatte ich ihr versprochen, dass sie andere Sachen bekam aber wahrscheinlich wusste das Mädchen nicht, ob sie Maeves Angebot annehmen durfte. Mrs. Everdeen wandte sich ebenfalls an mich aber ehe ich antworten konnte, ertönte Katniss Stimme. Im Grunde hatte sie Recht... Ich durfte nicht vergessen, dass dies hier nicht mein Haus war und auch im Kapitol hatte Lavinia die rote Kleidung angelegt, wenn sie draußen oder im Palast war. Immerhin war es unklug, wenn jemand erfuhr, dass ich das Mädchen wie einen normalen Menschen behandelte. Es wäre klüger, wenn ich Everdeens Angebot ausschlug und mich an Effie wandte. „Nun...“, mischte ich mich nun in das Gespräch ein. „Im Kapitol ist es so, dass die Avoxe wie Luft behandelt werden und ja, es ist wichtig, dass sie rot tragen. So kann man sie leichter erkennen und... auch herabwürdigen, da ihre Kleidung nur eine Farbe haben und auch aus minderwertigerem Stoff sind.“ Meine Stimme verriet nicht, dass ich nichts davon hielt und mir war auch klar, dass außer den Everdeens und Peeta niemand sehen sollte, dass ich Lavinia gut behandelte. Ich sah zu dem Kind, das leicht nickte und fügte hinzu: „Außerdem kann sie nicht sprechen. Man hat ihr zu Strafe die Zunge herausgeschnitten. Wenn man sich mit ihr unterhalten will, dann muss sie schreiben. Wobei es im Kapitol natürlich kaum jemand gibt, der sich mit dem Mädchen unterhält.“, fügte ich hinzu und versuchte so zu tun als ob ich ebenfalls zu denen gehörte. Maeve wechselte das Thema und wieder einmal war ich dankbar dafür. Wahrscheinlich war die blonde Frau sehr neugierig, ob es wirklich so war, wie ich gesagt hatte oder ob ich Lavinia nicht doch besser behandelte als die Spielemacher zuvor. Lavinia mochte schlank sein, wie Maeve gesagt hatte aber das war nichts gegen ihren Zustand als sie zu mir gekommen war. Jetzt hatte sie wenigstens etwas mehr Fett angesetzt und sah bei weitem nicht mehr so abgemagert aus. Ich nickte bei ihrer Frage und meinte: „Die Medikamente und das Essen ist angekommen. Es ist nicht allzu viel aber immer noch besser als nichts. Heavensbee hat mir versichert, dass alles frisch sein müsste aber wenn etwas nicht stimmen sollte, dann können Sie sich an mich wenden.“ Gemeinsam mit der blonden Frau ging ich zu einem der Wagons und gab vorher Lavinia ein Zeichen, dass sie auf mich warten sollte. Ich schwieg eine Weile als wir dort waren und meinte dann beiläufig: „Danke für Ihr Angebot, wegen der Kleidung. Ich hätte selbst daran denken sollen, dass das Kind etwas Warmes gebrauchen könnte und sie nicht die Gelegenheit haben würde... die normalen Sachen einzupacken.“ Ich sah zu Lavinia, die Richtung Dorf sah und runzelte die Stirn. Selbst mit meinem Mantel war dem Mädchen eiskalt und ich sollte ihr so schnell es ging wärmere Kleidung besorgen. Sollte ich das Angebot ausschlagen? Es wäre klüger aber dann sagte ich: „Wenn Lavinia nichts dagegen hat und es Ihnen keine Umstände macht, dann wäre ich Ihnen sehr dankbar, wenn sie dem Kind etwas Wärmeres zum Anziehen geben. Wenn sie sich unsicher ist, dann können sie Lavinia sagen, dass ich es erlaubt habe. Natürlich nur als Notlösung bis ich etwas anderes für das Mädchen aufgetrieben habe.“ |
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| Thema: Re: So you are our new Head Peacekeeper? Fr Sep 12 2014, 21:38 | |
| Vielleicht hatten sie nur sehr andere Ansichten davon, wie sich Grausamkeit definierte. Für Maeve waren es sinnlose und unberechtigte Schikanen, die nur dazu dienten, sich am Schmerz seiner Opfer zu ergötzen. Doch dazu gehörte ihr neuer Friedenswächter nicht, so sicher, wie die Sonne im Osten aufging. Sie hatte schließlich schon einige Sadisten im Job der Friedenswächter erlebt, die ihre Macht voll auslebten, um anderen zu schaden und Spielemacher, denen es Vergnügen bereitete, sich immer neue und schrecklichere Todesarten für die Tribute ausdachten, um die Leute zu unterhalten. Doch sie fand nichts davon in Prospers stürmischen Augen. Und dafür brachte sie mehr Verständnis auf, als ihre Tochter wohl gut geheißen hätte, der der Widerwille deutlich in die grauen Augen geschrieben stand. Sie ließ sich nichts davon anmerken, aber ihr entging nicht, wie Prosper dem Mädchen die Hand auf die Schulter legte? Eine Geste der Zuneigung? Oder eher der Warnung. Es schien unwahrscheinlich, dass ein Mann aus dem Kapitol einer jungen Sklavin so etwas wie Wärme entgegenbrachte, doch ausgeschlossen war es nicht. Selbst im Kapitol waren sie bloß Menschen und Maeve wusste von Katniss Erzählungen, dass viele von ihnen einfach nicht wussten, wie das Leben in den Distrikten aussah und was ihr ausschweifender Lebenswandel für Konsequenzen hatte.
Es schien auch ganz so als hätte sie eine Art gesellschaftlichen Affront begangen, indem sie das Mädchen ansprach. Unbeabsichtigt natürlich, denn Maeve war im Gegensatz zu ihrer Tochter und ihrem verstorbenen Ehemann nun wirklich keine Rebellin. Sie legte Wert auf gutes Benehmen, aber sie fand auch nicht, dass es für Achtung und gute Umgangsformen sprach, wenn man jemanden einfach aus dem Gespräch ausschloss und ihn nicht beachtete. “Nun .. wir sind ja nicht im Kapitol.” meinte sie und zwinkerte dem Mädchen zu, um ihm ein wenig seiner Angst zu nehmen. Dann sah sie kopfschüttelnd zu Prosper auf und stemmte eine Hand in die Hüfte..”Das weiß ich natürlich. Wir in Distrikt 12 werden schon früh gelehrt, was es heißt das Kapitol zu erzürnen.” Das sollte er wirklich nicht so leicht vergessen. Sie wusste recht gut, was ein Avox war, nur war sie noch nie zuvor einem begegnet. Aber auch dafür ließ sich eine naheliegende Lösung finden. “Verzeihen Sie, dadurch dass Distrikt 12 so ärmlich ist, ist es um unsere Kultur nicht allzu weit bestellt.” Sie klimperte mit den Wimpern, ganz die unbedarfte und einfache Frau vom Lande, die niemandem etwas böses wollte. “Und nur weil man nicht mehr sprechen kann, heißt das ja nicht, das man nichts zu erzählen hätte.” Zumindest ging es ihr so, dass viele ihrer intensivsten Gefühle unausgesprochen blieben, weil sie besser verschlossen blieben.
Sie beschloss, später noch danach zu fragen, warum Prosper das Mädchen mitgebracht hatte. Sicher nicht nur, weil er jemanden brauchte, der ihm billig den Haushalt organisierte. Eine Haushälterin könnte er auch in Distrikt 12 engagieren und er müsste sie nicht einmal bezahlen, wenn er nicht wollte. Als sie mit ihm gemeinsam in einen der Wagons trat, bemerkte sie bei einem flüchtigen Blick über die Schulter, dass Katniss und Peeta das Mädchen sofort in ihre Mitte nahmen und es auch zu kennen schienen. Mit einem verhaltenen Lächeln richtete sie ihre Aufmerksamkeit dann wieder auf Prosper. “Darf ich?” erkundigte sie sich und wartete seine Antwort nicht ab, während sie hineintrat und den Inhalt begutachtete. Es gab ein paar Säcke mit Kartoffeln und Zwiebeln, ein paar Möhren und etwas getrocknetes Obst, welches aus Distrikt 11 sein musste. Dahinter fand sie einige Holzkisten und darin einen wahren Schatz. „Penicillin. Und sogar Morfix.“ stellte sie erfreut fest und rollte eine der Phiolen mit der klaren Flüssigkeit zwischen Daumen und Zeigefinger. Saubere Verbände und Desinfektionsmittel fand sie auch. Für einen Augenblick musste sie der Versuchung widerstehen, dem Friedenswächter einfach um den Hals zu fallen. Darum richtete sich nur auf und drehte sich mit einem breiten Lächeln zu ihm um, bevor sie rasch wieder ernst wurde. „Ich denke, wir sollten die Vorräte rationieren. Ich kann eine Liste mit den ärmsten Familien aus dem Saum für sie erstellen und dort das Essen verteilen. Am besten man gibt es den Kindern direkt, einige Männer und Frauen würden es sonst für sich behalten oder versuchen Alkohol davon zu kaufen.“ Die Schwächsten litten immer zuerst und das waren nun einmal die Kinder. „Wenn Sie es zulassen würde ich mich darum kümmern. Ich könnte .. so eine Art Verwalterin für Sie werden, wenn Sie möchten.“ schlug sie vor und beherrschte nur mühsam den Feuereifer, der sie befiel. Der Inhalt dieses Wagons alleine konnte die Not vieler Leute lindern. Dann rief sie sich zur Ordnung und lächelte ihn an. "Natürlich. Wenn Sie möchten, kann ich Lavinia später mit zu unserem Haus im Dorf der Sieger nehmen, dort könnten wir etwas für sie aussuchen. |
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Gast »Gast« |
| Thema: Re: So you are our new Head Peacekeeper? Sa Sep 13 2014, 18:28 | |
| Ich wusste, dass man viel interpretieren konnte, wie ich das Mädchen behandelte. Lag meine Hand dort um sie zu warnen oder weil ich ihr Sicherheit vermitteln wollte? Ich hoffte, dass die Everdeens und Peeta das erste dachten. Lavinia war nur ein Kind und ich hatte sie schon einmal mit meinen Worten verletzt. Ich wusste, dass sie mir vertraute und wenn ich ehrlich war, dann gefiel mir das ganz und gar nicht. Ich wollte nicht, dass sie mich als Freund sah, denn ich wusste, dass Snow weder mit ihr noch mit Katniss fertig war. Ich konnte beiden nicht helfen ohne mich oder Effie in Gefahr zu bringen. Wobei ich meine Tochter so gut es ging zu einer aufrechten Kapitolerin erzogen hatte. Ihr gegenüber hatte ich nie gesagt, was mir an dem Kapitol missfiel. Für ihre Begriffe stand ich voll hinter Snow und würde für ihn auch mein Kind opfern. Seneca hatte ich ja auch nicht helfen können und ich hatte nicht versucht Snow davon zu überzeugen, dass Crane nichts für Katniss Everdeens Verhalten konnte. Ich beobachtete Maeves Umgang mit Lavinia und verkniff mir ein Lächeln. Zumindest würde es Peeta und Katniss gemeinsam mit Everdeens Familie geben, die das Mädchen gut behandeln würden. Schließlich mischte ich mich ins Gespräch und erklärte, was es mit einem Avoxen auf sich hatte. Mein Blick wurde leicht finster als Maeve das Wort an mich richtete und ich hörte, wie Lavinia leise kicherte. Doch nach einem Blick von mir erstarb der Laut und ich wandte mich wieder an Maeve. „Nun... Ich denke, Güte und Freundlichkeit hat nicht viel mit Kultur zu tun. Lediglich mit Menschenkenntnis.“, antwortete ich und lächelte freudlos. Bei ihren nächsten Worten musste ich leicht lachen. Ohja, Lavinia hatte durchaus was zu erzählen. Vor allem wenn sie jemanden mochte, dann taute sie regelrecht auf. „Jeder Mensch hat eine Vergangenheit und auch Wünsche, wie die Zukunft sein soll.“, meinte ich. „Es wäre... nicht gut für einen, wenn man nicht darüber reden kann, selbst wenn man sich nur schriftlich mitteilen kann.“ Ich wusste, dass dies leichter gesagt als getan war. Es gab gewisse Dinge über die man nicht reden wollte. Ich wusste, dass Lavinia sehr neugierig war, wie die Frau gewesen war, die mich geheiratet hatte aber bisher hatte sie geschwiegen. Auch Effie hatte nie nach ihrer Mutter gefragt und ich war erleichtert deshalb. Nein, Felia war ein Thema über das ich nicht sprechen wollte und ich versuchte so zu tun als ob es sie nie gegeben hatte. Maeve Everdeen war in dieser Beziehung anders. Sie trauerte immer noch um ihren Mann, das war mir nach unserem Gespräch klar geworden. Sie wollte auch nicht vergessen, anders als ich.
Ich ging mit ihr zu den Wagons und sah, wie Lavinia bei Katniss und Peeta stehen blieb. Die beiden hatten das Mädchen in die Mitte genommen und ich spürte, wie meine Wange leicht zuckte. Ich wandte mich an Mrs. Everdeen als sie mit mir sprach und ich nickte leicht. Ich beobachtete die Frau, während sie sich die Sachen ansah. Sie schien begeistert zu sein und ich seufzte leicht. Hoffentlich dachte sie nicht, dass ich nun jederzeit das Kapitol anschreiben würde. Ich war schließlich nicht hier um das Leiden der Menschen zu lindern, sondern um Ruhe und Ordnung durchzusetzen. Bisher musste ich nicht allzu grausam sein aber wer wusste schon, was sich die Bewohner alles ausdenken würden. Wieder ließ ich meinen Blick zu Lavinia schweifen. Ich wusste, dass ich nun sehr gut aufpassen musste. Ich würde dem Kind sagen, dass sie mit niemanden über mich sprechen durfte und von mir aus konnten die Leute hier denken, dass ich das Mädchen schlecht behandelte. Das würde ihre Furcht nur weiter nähren und verhindern, dass sie mich mochten. Während Everdeen sich im Waggon umsah, fing ich an den Brief zu lesen und runzelte leicht mit der Stirn. Laut Plutarch würde Cray zu mir kommen aber lediglich, damit ich mich um ihn kümmern sollte. Was der Gute aber nicht wissen sollte, ihm hatte man erzählt, dass er wieder hier arbeiten würde. Der Präsident vertraut darauf, dass du weißt, wie man mit ihm umgehen muss. Ich wusste, was dies bedeutete und seufzte leicht. Als Everdeen mich ansprach, sah ich hoch und hörte ihr zu. Bei ihrem Vorschlag, dass sie die Lebensmittel und Medikamente verwaltete, runzelte ich leicht mit der Stirn. Ich sollte es den Friedenswächtern überlassen aber denen vertraute ich nicht. Sie würden alles eher für sich selbst behalten und das war nicht Sinn der Sache. Ich steckte den Brief weg und sagte: „Ich denke ebenfalls, dass dies eine gute Idee ist. Ich vertraue den Männern nicht und ich möchte nicht, dass sie denken, dass sie sich wie unter Cray benehmen.“ Cray... Ja, ich wusste, was der Präsident erwartete und ich würde es tun. Offenbar hatte der Mann dem Präsidenten Rede und Antwort gestanden und dies hatte Snow nicht gefallen. Ich nickte als Maeve meinte, dass sie Lavinia später mitnehmen würde und ihr etwas anderes zum Anziehen geben würde. „Sir?“, hörte ich eine Stimme und wandte mich um. Zwei Friedenswächter kamen auf mich zu, in der Mitte war ein junges Mädchen, das wohl kaum älter war als Katniss. „Was ist?“, fragte ich und wandte mich an einen der Männer. „Wir haben sie hier am Zaun erwischt. Sie konnte uns keine wirkliche Antwort geben, warum sie dort ist und wir nehmen an, dass sie entweder über den Zaun wollte oder auf jemanden gewartet hat.“ Ich sah zu dem Mädchen, das mich trotzig ansah. Wahrscheinlich würde sie mich anlügen, wenn ich sie fragen würde und ich spürte Wut in mir hochkommen. Einer der Friedenswächter wollte eben den Mund aufmachen aber er kam nicht dazu etwas zu sagen, denn es erscholl ein Klatschen. Ich hatte das Mädchen geschlagen und sagte eisig: „Bringen Sie dieses Gör zum Justizpalast. Dort werde ich mich um sie kümmern.“ Die beiden Friedenswächter nickten überrascht und gingen Richtung Großer Platz. Ich sah den drei Personen nach und ballte die Fäuste. |
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Gast »Gast« |
| Thema: Re: So you are our new Head Peacekeeper? So Sep 28 2014, 22:24 | |
| Maeve konnte spüren, wie der Friedenswächter sie beobachtete. Doch sie machte sich nichts daraus. Er hatte genug Macht, um alles mit ihr zu machen, was er wollte und doch hatte er es bisher nicht getan. Sie war zuversichtlich, dass das auch so bleiben würde. Ihr sanfter Scherz schien ihm sauer aufzustoßen und sie schüttelte mit einem sanften Lächeln den Kopf. “Ich verstehe nicht, was Sie damit meinen.” gestand sie ein. “Meinen Sie etwa, uns fehlt es an Nächstenliebe und Freundlichkeit?” Das konnte nicht sein Ernst sein, oder? Natürlich gab es auch in Distrikt 12 habgierige und selbstsüchtige Menschen, doch gerade die Armut im Saum sorgte dafür, dass die Leute zusammenrückten und einander halfen, wenn die Not zu groß wurde. Es gab den Klassenunterschied zwischen den mittelständischen Händlern und den mittellosen Minenarbeitern, das hatte sie nach ihrer Hochzeit deutlich zu spüren bekommen, doch dank Jonathan hatte man sie mit offenen Armen aufgenommen und ihre Arbeit als Heilerin hatte die Stimmen bald verstummen lassen, die sie als versnobbte, verwöhnte Händlerstochter bezeichnet hatten.
Nachdenklich legte sie einen Finger an die Lippen und sah den Friedenswächter aus klaren blauen Augen an. “Jeder hat eine Geschichte.” wiederholte sie seine Worte leise, als müsse sie noch einmal ihrer Bedeutung lauschen. “Auch wenn sie nicht jeder erzählen will. Aber man sollte dennoch die Gelegenheit dazu bekommen.” sagte sie dann und folgte ihm in die Wagons. Er sollte nicht zuviel Zeit bekommen, darüber nach zu denken, ob sie möglicherweise ihn damit gemeint hatte. Ihre Erkundungstour durch die mitgebrachten Güter überzeugten sie jedenfalls mehr denn je, dass Mr. Trinket keinesfalls ein verlorener Fall war. Als sie sich wieder zu ihm umdrehte, las er gerade einen Brief, den sie zuvor nicht bemerkt hatte, doch dann steckte er ihn auch schon weg. Sein Stirnrunzeln ließ sie fürchten, sich jetzt zuweit vorgewagt zu haben, doch zu ihrer Überraschung stimmte er zu. Die konnte sie allerdings kaum verbergen, als er so offen zugab, den eigenen Männern nicht zu trauen. Lag das daran, dass er sie für Rebellen hielt oder viel mehr, weil er glaubte, sie könnten korrupt sein. Sie suchte nach einer diplomatischen Antwort und fand keine. Stattdessen brachte sie nur ein: “Vielen Dank, Sir. Sie werden es nicht bereuen” hervor.
Kaum hatte sie die Worte ausgesprochen, da erblickte sie eine traurige Formation von zwei Friedenswächtern und einem Mädchen aus dem Saum. Maggie war sechzehn und das älteste von drei Geschwistern. Ihre Füße steckten trotz der Kälte nur in einfachen Holzschuhen und ihr braunes Haar hing ihr wirr und stumpf ins Gesicht. Sie sah den obersten Friedesnwächter an und Maeve schloss die Augen. Sie konnte spüren, wie Katniss herüber sah, doch dieses eine Mal war das Mädchen klug genug, nicht einzugreifen. Nicht auszudenken, was passiert wäre, wenn sie Gale an Maggies Stelle erwischt hätten. Wie auch ihre Tochter wilderte Maggie öfters in den anliegenden Wäldern von Distrikt 12. Aber anders als die hatte sie keinen Gewinn von ihrem Sieg in den Hungerspielen, der ihr über schlechte Zeiten hinweghelfen konnte, wenn der oberste Friedenswächter beschloss, die Regeln wieder getreuer zu befolgen. Sie zuckte zusammen, als die flache Hand des Mannes die Wange des Mädchens traf. Rot flammte es auf Maggies Wange auf, doch sie starrte Prosper nur weiterhin herausfordernd an. Dann wurde sie weggeführt und Maeve sah ihr genau wie Mr. Trinket hinterher. Sie wusste nicht woher seine plötzliche Unbeherrschtheit gekommen war, aber sie jagte ihr Angst ein. Es ging sie auch gar nichts an, sagte sie sich. Wenn sie jetzt die Stimme erhob, würde sie die Situation nur verschlimmern. Aber sie sollte Maggies Familie so schnell wie möglich Bescheid geben. “Wenn das alles wäre, Sir....” erkundigte sie sich hoffnungsvoll, dass er sie würde gehen lassen. Am besten, sie tat so, als hätte es die beiden Friedenswächter und Maggie nie gegeben.
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Gast »Gast« |
| Thema: Re: So you are our new Head Peacekeeper? Mi Okt 08 2014, 17:06 | |
| Offenbar hatte Mrs. Everdeen meine Worte in den falschen Hals bekommen und ich merkte wie Lavinia kurz von ihr zu mir und dann wieder zu der Frau sah. Ich schüttelte leicht den Kopf und sagte dann: „Ich meinte eher das Gegenteil.“ Ich konnte mich noch an meine Dienstzeit im 12. Distrikt erinnern und wusste, dass viele Familien nicht einfach in ihrer Trauer oder Verzweiflung allein gelassen wurden. Das hatte ich jedes Jahr aufs Neue bemerkt, wenn die Ernte vorbei gewesen war. Natürlich hatte es den Gedanken gegeben, dass es zum Glück nicht das eigene Kind getroffen hatte aber das hatte vor allem die Menschen aus dem Saum nicht davon abgehalten mit den Hinterbliebenen Mitgefühl zu haben. Im Kapitol war es eher so, dass der Schein mehr wert war und man zumindest in der Öffentlichkeit versuchte das Ganze positiv zu sehen. Dort hielt man sich auch nicht groß mit den Gefühlen oder den Motiven der Avoxe auf. Es war schon einmal eine positive Wendung, dass zumindest die Everdeens und Mellark Lavinia nicht herablassend behandeln würden. Ich wollte nicht, dass man sie schlecht behandelte, weil das Kind bei mir war. Sie hatte sich schließlich nicht darum gerissen nicht mehr den Spielmachern zu dienen sondern nun mein Avox zu sein. Maeve wiederholte meine Worte und ich nickte leicht. Doch ihre nächsten Worte... gefielen mir nicht unbedingt. Ich fragte mich, ob sie mit diesen Worten auf jenen Abend anspielte als ich unbedachter Weise meine Frau erwähnt hatte, nur um dann die Schotten wieder dicht zu machen. Doch ich sagte nichts, sondern ging mit der Frau zu den Waggons. Während sie die Güter begutachtete, las ich den Brief von Plutarch und erfuhr sozusagen meine nächsten Befehle von Snow. Fast könnte man den Präsidenten als feige bezeichnen, da er Cray keinen Prozess machte oder ihn selbst tötete. Crane hatte er auch nicht wirklich selbst getötet, sondern hatte ihm sozusagen lediglich die Beeren in die Hand gegeben. Seneca hatte genau gewusst, was der Präsident erwartete und was womöglich geschehen könnte, wenn er sich weigerte. Doch um Cray sollte ich mich kümmern, so wie ich mich um so viele Feinde des Präsidenten gekümmert hatte. Doch Mrs. Everdeen gegenüber erwähnte ich nichts, sondern übertrug ihr die Aufgabe die Lebensmittel und die Medikamente zu verwalten. Ich vertraute den Friedenswächtern nicht aber auf der anderen Seite vertraute ich so gut, wie keinem Menschen. Maeve Everdeen hatte sich für die Sendung eingesetzt und ich wusste, dass sie die Güter klug verwenden würde. Ich nickte auf ihre Worte und wollte eigentlich Lavinia zu mir winken als ich eine Stimme hörte. Es war ein Friedenswächter, der mit einem anderen ein junges Mädchen in die Mitte genommen hatte und mir nun erklärte, was Sache war. Ich wusste nicht genau, was ich fühlte. Vielleicht war es Wut oder Enttäuschung, die mich dazu brachte dem Mädchen eine Ohrfeige zu geben. Ich schickte die Männer mit dem Mädchen weg und erklärte, dass ich mich später um sie kümmern würde. Ich hörte Mrs Everdeens Worte aber reagierte nicht. Schließlich drehte ich mich mit ausdruckslosem Gesicht um und rief den Namen der Avoxin. Lavinia Ich hörte, wie Trinket meinen Namen rief und sah zu ihm. Irgendwie behagte es mir gar nicht jetzt zu ihm zu gehen. Er musste sehr wütend sein, da er das Mädchen geschlagen hatte. Doch mir war klar, dass mein Zögern es schlimmer machen könnte. So ging ich zu ihm, während er sich an Mrs. Everdeen wandte und meinte: „Ja, das wäre alles. Außer...“ Er sah zu mir und ich ging etwas schneller bis ich schließlich bei ihm stand. „Vielleicht könnten Sie Lavinia erst mal zu sich mitnehmen. Vorausgesetzt, es bereitet Ihnen und Ihrer Familie keine Umstände.“ Überrascht sah ich ihn an. Offenbar wollte er keine Zeit verlieren und mit diesem Mädchen reden. Aber ich wusste ja nicht mal, wo genau das Haus des obersten Friedenswächters war. Doch dass er mich nicht bei irgendeinem anderen Friedenswächter ablieferte, sondern Maeve Everdeen darum bat... Entweder er mochte diese Frau oder er fragte sich, ob Mrs. Everdeen die Familie des Mädchens warnte. |
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| Thema: Re: So you are our new Head Peacekeeper? | |
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